Die Entscheidung der EZB hat der Erholungsrallye bei den europäischen Banken-Titeln neuen Rückenwind gegeben. In Deutschland springen Commerzbank und Deutsche Bank an die DAX-Spitze, in Italien kann die krisengeplagte Unicredit weiter zulegen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) verlängert ihr milliardenschweres Kaufprogramm für Staatsanleihen und andere Wertpapiere bis mindestens Ende Dezember 2017. Allerdings will die Notenbank von April an monatlich nur noch 60 Milliarden Euro statt 80 Milliarden Euro in den Markt pumpen, wie die EZB nach einer Sitzung des Notenbank-Rates am Donnerstag in Frankfurt mitteilte.
Die Niederlage von Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi bei dem Verfassungsreferendum am Wochenende hatte unter Ökonomen letzte Zweifel über den Kurs der Notenbank beseitigt. Die Anleihekäufe helfen nach Ansicht vieler Volkswirte vor allem hoch verschuldeten Staaten wie Italien, ihre Zinslast erträglich zu halten.
Banken legen zu
Die Entscheidung hat der jüngsten Rallye an den europäischen Märkten weiteren Schwung verliehen. Vor allem Bank-Aktien, die im bisherigen Jahresverlauf zu den größten Verlierern zählen, konnten kräftig zulegen. Im DAX sind Deutsche Bank und Commerzbank an die Spitze gestürmt, die italienische Unicredit konnte ihren Vorsprung auf über fünf Prozent ausbauen. Der Branchenindex Stoxx Europe Banks kletterte auf den höchsten Stand seit Januar.
Commerzbank bleibt Favorit
Von den beiden deutschen Branchenvertretern im DAX bleibt die Commerzbank der Favorit – DER AKTIONÄR setzte auch im Aktien-Musterdepot auf das Institut. Bei der Deutschen Bank sollten Anleger wegen der großen operativen Herausforderungen dagegen an der Seitenlinie bleiben. Auch bei der Unicredit sollte zuerst die für kommenden Dienstag angesetzte Vorstellung der Strategie und die Reaktion auf die zu erwartende Kapitalerhöhung abgewartet werden.
(Mit Material von dpa-AFX)