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17.08.2020 Fabian Strebin

Commerzbank: Das war ein kluger Schachzug

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Commerzbank

Solange die Commerzbank auf der Suche nach einem neuen CEO ist, wird der geplante Umbau nicht starten können. Trotzdem hat Corona der Bank eine Vorlage geliefert, um die Restrukturierung schon jetzt voranzutreiben. Das macht Mut, dass die Neuausrichtung dieses Mal konsequenter angegangen wird, als in den letzten Jahren.

Die Commerzbank hat derzeit rund 1.000 Filialen für ihre Privatkunden. Jahrelang versuchte der Konzern sich damit von den Wettbewerbern abzuheben, die sich immer mehr aus der Fläche zurückzogen und Niederlassungen schlossen. Die Strategie der Commerzbank benötigt viel Personal und immer mehr Kunden suchen seltener eine Anlaufstelle vor Ort auf, sondern erledigen ihre Bankgeschäfte online .

Deshalb plante der Konzern im Rahmen der aktuellen Strategie bis 2023 rund 200 Filialen zu schließen. Das Konzept wurde vergangenen September verabschiedet, viel passiert war bisher aber nicht, was das Thema angeht. Derzeit haben hunderte Filialen wegen der Corona-Pandemie vorübergehend geschlossen, 200 davon sollen allerdings gar nicht mehr öffnen. DER AKTIONÄR berichtete. Damit kann das Finanzinstitut auf einen Schlag das für 2023 anvisierte Ziel erreichen.

Die Maßnahme geht genau in die richtige Richtung. In der Diskussion über eine Verschärfung des Konzernumbaus geht es seit Monaten um eine noch weitere Schrumpfung des Filialnetzes. Im Gespräch sind nun dauerhaft nur noch 500 bis 600 Niederlassungen. Das muss dann allerdings der neue CEO im Rahmen einer neuen Strategie umreißen.

Großkonzerne sind oft schwerfällig und reagieren langsam. Die Idee der Commerzbank, die Filialen gleich dauerhaft zu schließen zeigt, dass es auch anders geht. Anleger setzen darauf, dass die Aktie jetzt wieder Momentum gewinnt und das Management aktiver wird.


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