Die Banken stehen neben den durch Corona besonders betroffenen Branchen wieder im Fokus, da die Neuinfektionszahlen auch in Deutschland stark ansteigen. Die Sorge wächst, dass die Kreditausfälle zunehmen, zumal die Insolvenzantragspflicht für die meisten Unternehmen seit 1. Oktober wieder gilt. Anleger sollten das Bild aber differenzierter betrachten und zwischen kurz- und langfristiger Sicht unterscheiden.
Die Commerzbank ist derzeit in einer heiklen Phase, da neben der Corona-Pandemie noch der größte Umbau seit Jahren ansteht. Der neue CEO Manfred Knof wird aber erst im Januar das Ruder übernehmen. Am 5. November stehen noch die Zahlen zum dritten Quartal an.
Geringes Engagement bei Risikobranchen
Zumindest in den besonders betroffenen Branchen wie Reiseveranstalter, Hotels oder Fluggesellschaften ist das Engagement der Bank gering. Insgesamt hat das Finanzinstitut nach eigenen Angaben nur 0,9 Prozent aller Darlehen in der Reisebranche vergeben, die unter anderem oben genannte Segmente umfasst. Das sind insgesamt 4,40 Milliarden Euro. Von weiteren Einschränkungen wegen der steigenden Infektionszahlen sind vor allem diese Wirtschaftszweige betroffen.
Der Umbau bei der Commerzbank und die Fusionsfantasien bergen reichlich Kurspotenzial. Kurzfristig könnte es jedoch ungemütlich werden, die Aktie ist nur etwas für Anleger mit starken Nerven. DER AKTIONÄR ist vom mittelfristigen Potenzial aber überzeugt und hat ein Kursziel von 6,50 Euro ausgegeben. Der Stopp sollte bei Euro 3,30 platziert werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.
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