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Coinbase: Trotz „Krypto-Überschwang“ – das könnte gefährlich werden

Coinbase: Trotz „Krypto-Überschwang“ – das könnte gefährlich werden
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Nikolas Kessler 05.05.2021 Nikolas Kessler

Börsenneuling Coinbase profitiert im operativen Geschäft massiv vom ungebrochenen Boom am Kryptomarkt. Im laufenden zweiten Quartal rechnet Analyst Dan Dolev von Mizuho Securities daher mit einer ähnlich starken Entwicklung wie im ersten Jahresviertel. Ein anderer Punkt stimmt ihn jedoch skeptisch.

Kurz vor dem Börsengang im April hatte der Kryptobörsen-Betreiber auf Basis vorläufiger Zahlen für das erste Quartal brachiale Zuwächse bei Umsatz und Gewinn in Aussicht gestellt. Der endgültige Quartalsbericht am 13. Mai dürfte dies bestätigen. Mizuho-Analyst Dan Dolev geht davon aus, dass sich diese Entwicklung auch zu Beginn des zweiten Quartals fortgesetzt hat.

Der „Krypto-Überschwang“ habe das Trading-Volumen auf der Plattform von Coinbase im April nahezu auf das Rekordniveau des ersten Quartals gehievt, schreibt der Experte in einer aktuellen Studie. Sollte dieser Trend in den nächsten Wochen anhalten, könnte Coinbase die Umsatzerwartungen der Analysten im zweiten Quartal um bis zu 35 Prozent übertreffen.

Mittelfristig skeptisch

Vor diesem Hintergrund hat Dolev das Kursziel für die Aktie von 285 auf 315 Dollar angehoben, für eine Kaufempfehlung reicht es aber noch nicht – er bleibt vorerst bei seinem „Neutral“-Rating. Während die Aussichten für das zweite Quartal „herausragend“ seien, überwiegt auch mittlere Sicht doch noch die Skepsis.

Aus Grund dafür nennt der Analyst die große Abhängigkeit des Unternehmens von den Gebühreneinnahmen im Geschäft mit Privatkunden, die zuletzt etwa 80 Prozent der gesamten Umsätze beigetragen hätten. Diese Einnahmen könnten im Laufe der Zeit unter Druck geraten, wenn konkurrierende Plattformen das Modell des gebührenfreien Handels auf den Kryptomarkt übertragen.

Dolev nennt in diesem Zusammenhang vor allem Paypal und die „Cash“-App von Square. Nutzer in den USA können dort ebenfalls Kryptowährungen handeln und aufbewahren. Anders als Coinbase müssen die Payment-Riesen damit allerdings nicht zwangsläufig Geld verdienen. Sie nutzen den vergleichsweise margenschwachen Krypto-Handel eher als Lockmittel, um neue Nutzer auf die jeweilige Plattform zu holen – und ihnen dort gewinnträchtigere Produkte anzubieten.

Wichtig wäre also, dass Coinbase nun zügig Fortschritte beim Ausbau des Geschäfts mit Unternehmen und Profi-Anlegern macht. Die jüngst angekündigte Übernahme des Datenportals Skew ist dabei ein Schritt in die richtige Richtung.

Coinbase (WKN: A2QP7J)

Nach deutlichen Gewinne beim Börsendebüt im April musste die Coinbase-Aktie zunächst Federn lassen. DER AKTIONÄR rechnet kurz nach dem Direct Listing an der Nasdaq auch weiterhin mit erhöhter Volatilität. Aus diesem Grund sollten aktuell höchstens risikofreudige Anleger aktiv werden. Alle anderen können sich mit einem Kauflimit bei 200 Euro auf die Lauer legen.  

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