Nach anfänglichen Verlusten hat die Coinbase-Aktie am Dienstag ein starkes Comeback hingelegt und den US-Handel mehr als drei Prozent höher beendet. Am Mittwoch geht es zunächst weiter aufwärts. Dabei werfen auch die endgültigen Q1-Zahlen am Donnerstag (13. Mai) ihre Schatten voraus.
Dass das erste Quartal dank der Rekordjagd bei Bitcoin und Co hervorragend gelaufen ist, steht bereits seit dem 6. April fest. Damals hatte Coinbase auf Grundlage vorläufiger Daten eine Verzehnfachung des Umsatzes auf 1,8 Milliarden Dollar und einen Anstieg des Nettogewinns auf 730 bis zu 800 Millionen Dollar gemeldet – nach 32 Millionen im Vorjahreszeitraum.
Spannend wird daher vor allem, wie das Management nach dem starken Jahresauftakt die Lage für das zweite Quartal und das Gesamtjahr bewertet. Denn bislang wurde nur eine vergleichsweise vage Prognose für die Entwicklung der Nutzerzahlen, der Kosten und der Umsätze mit institutionellen Kunden bereitgestellt (DER AKTIONÄR berichtete).
Analysten: Grundsätzlich bullish, aber…
Das Feedback der Experten ist im Vorfeld der uneinheitlich: Oppenheimer-Analyst Owen Lau hatte zu Wochenbeginn eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 434 Dollar ausgesprochen und dabei auf das „signifikante Ergebnispotenzial“ des Kryptobörsen-Betreibers verwiesen. Gleichzeitig warnte er jedoch zumindest auf kurze Sicht vor anhaltend hoher Volatilität.
Zuvor hatte sich Dan Dolev von Mizuho Securities zurückhaltender geäußert: Zwar geht er davon aus, dass sich die starke operative Entwicklung vom Jahresanfang auch zu Beginn des zweiten Quartals fortgesetzt haben dürfte. In seiner Studie warnte er aber gleichzeitig vor der großen Abhängigkeit des Unternehmens von den Gebühreneinnahmen im Geschäft mit Privatkunden, die zuletzt etwa 80 Prozent der gesamten Umsätze beigetragen hätten. Er blieb daher bei seinem „Neutral“-Rating mit einem Kursziel von 315 Dollar.
Nach Daten von Bloomberg raten derzeit insgesamt sieben Analysten zum Kauf der Coinbase-Aktie und drei zum Halten. Verkaufsempfehlungen gibt es keine. Das Konsensziel für die nächsten zwölf Monate liegt bei 437,80 Dollar und signalisiert rund 44 Prozent Aufwärtspotenzial – wobei die Spanne der Kursziele von 250 bis 650 Dollar recht groß ist.
Nach dem fulminanten Börsendebüt Mitte April musste die Coinbase-Aktie ihre anfänglichen Gewinne fast vollständig wieder abgegeben. Das Kauflimit des AKTIONÄR bei 200 Euro wurde dabei allerdings noch nicht ausgelöst. Zwar geht es aktuell wieder bergauf, die Volatilität dürfte kurzfristig aber hoch bleiben. Mutige Anleger legen sich auf die Lauer.