Das Geschäft mit Prozessoren für Rechenzentren sorgt beim Chip-Riesen Intel für starke Zahlen. Der Konzern übertraf die Erwartungen der Experten sowohl im vergangenen Quartal als auch mit den Prognosen. Damit liefert der US-Konzern auch Rückenwind für die heimischen Branchenvertreter wie Infineon.
Im vierten Quartal kletterte der Gewinn bei Intel um 33 Prozent auf 6,9 Milliarden Dollar. Die Erlöse wuchsen um acht Prozent auf 20,2 Milliarden Dollar. Damit wurden die Prognosen der Analysten deutlich übertroffen. Neben den Quartalszahlen kam bei Anlegern auch gut an, dass der Konzern einen optimistischen Geschäftsausblick für 2020 abgab. Intel stellte einen Jahresumsatz von 73,5 Milliarden Dollar in Aussicht, am Markt war mit weniger gerechnet worden. Die Aktie legte nachbörslich um fast sechs Prozent zu.
Im gesamten Jahr 2019 stieg der Intel-Umsatz um zwei Prozent auf 72 Milliarden Dollar. Der Gewinn stagnierte indes bei 21 Milliarden Dollar. Intel hatte in den vergangenen Monaten mit einigen Problemen zu kämpfen. So verspätete sich die Produktion neuer Chips und bei einigen Prozessoren konnte der Konzern nicht genug liefern. Diese Schwierigkeiten halfen dem lange schwächelnden Rivalen AMD. Nach den Zahlen heißt es bei Intel nun: Gewinne laufen lassen!
Der starke Schlussspurt und der optimistische Schlussspurt von Intel strahlen natürlich auf die gesamte Branche ab. In Europa nehmen Investoren den Steilpass auf. Viele Aktien mit Bezug zur Chipbranche setzen ihre jüngste Aufwärtsbewegung fort.
Auch beim heimischen Branchenprimus Infineon geht es weiter nach oben. Bei dem DAX-Konzern wird es erst am 5. Februar ernst, wenn die Münchner die Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres (1. Oktober 2019 bis 30. September 2020) vorlegen werden. Detaillierte Schätzungen wird DER AKTIONÄR im Vorfeld noch veröffentlichen.
Das Fazit hat auch nach den Intel-Zahlen Bestand: Wird das April-Hoch bei 21,60 Euro nachhaltig überwunden, wäre der Weg aus charttechnischer Sicht in Richtung Mehrjahreshoch aus dem Jahr 2018 geebnet. Bei aller Euphorie sollten Anleger auf dem Weg nach oben aber auch den einen oder anderen Rücksetzer einkalkulieren. Kurzfristig agierende Anleger sichern ihre Trading-Position mit einem Stopp bei 19,50 Euro ab. Für den Rest bleibt die Absicherung bei 17 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)