Die Infineon-Aktie befand sich zuletzt auf einer Achterbahnfahrt. Operativ stark – doch durch Währungseffekte und Angst vor der Weltpolitik geschwächt. Doch seit der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal sind die Bullen wieder am Drücker.
Für Zuversicht bei den Investoren sorgt vor allem der Wandel in der Automobilbranche. Die Megatrends E-Mobilität und autonomes Fahren spielen Infineon in die Karten. Beim Fahrzeugbau werden immer mehr Chips benötigt – und diese stammen häufig vom DAX-Konzern. Hinzu kommt die Entwicklung in China: Im wachstumsstarken Markt hat der Vorstand bereits früh die Weichen gestellt und sich eine starke Position erarbeitet. Die stabile Margenentwicklung trotz negativer Währungseffekte zeigt, wie robust das Geschäftsmodell ist.
In den letzten Jahren kannte die Aktie nur eine Richtung: nach Norden! Seit dem Tief am 31.03.2009 bei 0,34 (!) Euro hat der Kurs bis heute über 6.600 Prozent an Wert zugelegt. Bis zum Verlaufshoch bei 25,50 Euro sind es nur noch neun Prozent. An dieser Marke prallte der Kurs zuletzt gleich zweimal ab – im November 2017 und im Januar 2018. Der anschließende Rücksetzer endete dabei jeweils im Bereich der massiven horizontalen Unterstützungszone im Bereich um 21 Euro.
Mit der Vorlage der guten Zahlen zum zweiten Quartal und der leichten Anhebung der Jahresprognose hat der Kurs einen erneuten Angriff auf die 25-Euro-Marke gestartet. Oberhalb notierte die Infineon-Aktie zuletzt im Jahr 2001. Gelingt der Sprung über das bisherige Mehrjahreshoch, wäre der Weg für eine Trendfortsetzung in Richtung 29 Euro geebnet. Hält der operative Trend an, sollte die Aktie von Europas Halbleiterproduzent Nummer 1 seine Aufwärtsbewegung noch einmal beschleunigen und Kurs auf die Rekordstände zur Jahrtausendwende nehmen.