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Cathie Wood für Ihr Depot? Besser nicht

Cathie Wood für Ihr Depot? Besser nicht
Foto: ZUMA Wire/IMAGO
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Andreas Deutsch 11.05.2024 Andreas Deutsch

Das mediale Echo war groß, als Cathie Wood Ende vor drei Wochen Deutschland besuchte. Die 68-jährige Kultinvestorin traf sich mit Pressevertretern und Investoren, um kräftig Werbung für drei ARK-ETFs zu machen. Wood will neue Kunden gewinnen, denn mit ihren alten Anlegern bekommt sie so langsam ein Problem.

Die Premiere ging schon mal daneben: Seit dem Deutschland-Start liegt der ARK Innovation, Woods Flaggschiff-Indexfonds, mit drei Prozent im Minus. Seit dem Tief des Nasdaq 100 im Oktober 2022 hat der Index 150 Prozent zugelegt. Der ARK Innovation hat in diesem Zeitraum zwei Prozent verloren.

Der Grund: Wood geht fast ausschließlich heiße Wetten ein. Große Werte wie Amazon, Microsoft oder Alphabet sind ihr zu langweilig, sie glaubt nicht, dass diese Unternehmen die Zukunft maßgeblich bestimmen werden. Nvidia hat sie vor anderthalb Jahren verkauft (immerhin mit stattlichem Gewinn) – von den Magnificent 7 hält sie nur Tesla. Von Elon Musk ist sie fasziniert, sie hält ihn für einen der größten Erfinder aller Zeiten. Acht bis zehn Billionen Dollar wird der Markt für Robotaxis in ein paar Jahren schwer sein, sagt sie – „und Tesla wird stark profitieren“.

Folglich ist Tesla größte Position im ARK Innovation, gefolgt von Roku, Coinbase, Block und Uipath. Insgesamt keine gute Wahl, denn auf Sicht von einem Jahr haben sich acht der zehn Top-Positionen schlechter entwickelt als der Nasdaq 100. Einzig Coinbase und Robinhood haben den Markt geschlagen – der Bitcoin-Euphorie sei Dank.

Wood fordert von den Anlegern Geduld, ohne diese ginge es nun mal nicht bei disruptiven Technologien. Aber wer schon länger dabei ist, dessen Geduld wird auf eine harte Probe gestellt. „Die loyalen Anleger sind so langsam frustriert“, so Todd Rosenbluth, Head of Research bei VettaFi, zum Wall Street Journal. „Die starke Gewichtung auf Unternehmen mit unterdurchschnittlicher Performance ist nach wie vor ein Problem.“

Die Performance des ARK Innovation ist zusammengeschmolzen wie ein Eisbecher in der Julisonne. 140 Prozent sind es nur noch seit Auflage 2014, im Hoch waren es 740 Prozent. Wer auf den Nasdaq 100 gesetzt hat, liegt seit 2014 380 Prozent im Plus.

Woods Ansatz hakt zweifach: Erstens weiß niemand, welche disruptiven Technologien sich am Ende durchsetzen, und zweitens, ob es im positiven Fall nicht einer besser und günstiger macht. Wood setzt immer noch auf Zoom, doch vielen Nutzern reicht Microsoft Teams.

Am Neuen Markt gab es haufenweise Unternehmen mit vermeintlich disruptiven Technologien. Die allermeisten sind seit vielen Jahren von der Bildfläche verschwunden.

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Zoom (WKN: A2PGJ2)

Cathie Wood hat ihre beste Zeit wahrscheinlich hinter sich. Aktuell sind ihre ETFs keine gute Wette.

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