Die Aktie von Canopy Growth ist am Mittwoch um mehr als 20 Prozent eingebrochen. Noch einen Tag vorher explodierte sie um fast 80 Prozent, nachdem die DEA beschlossen hatte, Marihuana von Schedule 1 auf Schedule 3 herabzustufen. Ist die Kursfantasie schon wieder vorbei oder handelt es sich lediglich um eine Zwischenkorrektur aufgrund von Gewinnmitnahmen?
Marihuana ist seit 1970 als Schedule-1-Substanz eingestuft und wurde seitdem mit harten Drogen wie Heroin, Ecstasy und LSD in einen Topf geworfen. Schedule-3 hingegen umfasst Substanzen wie Ketamin, Testosteron und anabole Steroide, welche normalerweise auf ärztliche Verschreibung erhältlich sind.
John Hartmann, CEO des Cannabisunternehmens Ascend Wellness Holdings erwartet, dass die Änderung des Gesetzes "eine dramatische Auswirkung auf die Besteuerung und die Kapitalverfügbarkeit" für die Branche haben wird.
"Auf diesen Schritt hat die Branche seit vielen Jahren gewartet - er ist sehr positiv", sagte Hartmann in einem Interview mit Market Watch. Laut ihm hätten bereits mehrere institutionelle Investoren und Kreditgeber gesagt, in den Sektor einsteigen zu wollen.
Das US-Justizministerium bestätigte jüngst, dass Justizminister Merrick Garland einen Vorschlag zur Reklassifizierung von Marihuana auf Schedule 3 vorgelegt hat. Obwohl die Umsetzung bis 2025 dauern könnte, markiert die Maßnahme von Garland einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung, sagte Hartmann.
Die Canopy-Aktie hat durch die News rund um das Rescheduling nicht nur knapp 80 Prozent zugelegt, sondern auch ein neues Jahreshoch markiert und damit ein Kaufsignal erzeugt. Dass nach einem derart steilen Anstieg Gewinne vom Tisch genommen werden, ist normal. Mittelfristig sollte der Weg für höhere Kurse im gesamten Cannabis-Sektor frei sein. DER AKTIONÄR setzt auf die deutlich weniger volatilen Papiere von Curaleaf.