In China ist BYD unter den Autobauern bereits das Maß aller Dinge. Von Januar bis September hatte der Konzern einen Marktanteil von 12,6 Prozent. In vielen anderen Ländern ist BYD dagegen noch vergleichsweise klein, lediglich knapp zehn Prozent des Absatzes machten die Exporte im September aus. Doch das soll sich zukünftig ändern – unter anderem mit der Hilfe eines prominenten Partners.
Für die ambitionierten Expansionspläne muss der Autobauer mehrere Herausforderungen meistern. Sowohl in Sachen Sicherheitsanforderungen, Technologien und Recht, aber vor allem auch bei den Kundenansprüchen unterscheiden sich die neuen Märkte von China, aber auch untereinander. Darüber hinaus baut BYD auch seine ohnehin schon hohe Fertigungstiefe und damit die weit verzweigten Lieferketten auch international weiter aus. Neue Werke in Übersee sollen ebenfalls dazu kommen.
Um diese Voraussetzungen zu erfüllen und die komplexen Herausforderungen zu melden wird BYD in Zukunft mit Amazon zusammenarbeiten. Konkret setzen die Chinesen auf die Cloud-Tochter AWS des US-Unternehmens. Diese verfügt laut einer Mitteilung über das weltweit umfassendste und am weitesten verbreitete Cloud-Angebot mit hohen Sicherheits- und Compliance-Standards, um die globale Entwicklungsstrategie zu unterstützen. Darüber hinaus helfe AWS auch bei den hohen technischen Ansprüchen bei New Energy Vehicles weiter und liefert etwa verschiedene Anwendungen in den Autos.
Mit AWS hat sich BYD einen starken Partner mit viel Expertise ins Haus geholt. Daher ist der Zug positiv zu werten. Viel wichtiger ist jedoch, dass BYD auch international seine Strategie weiter verfolgt, die Lieferketten ausbaut und die Wertschöpfungstiefe hochhält. So dürfte der Erfolg aus China auf lange Sicht auch in Übersee zumindest zum Teil wiederholt werden. Das hilft wiederum bei den Margen, da dort höhere Verkaufspreise als in der Heimat erzielt werden. Die Aktie bleibt ein spannendes Investment.