Es war am Ende wieder eine der viel beschworenen "magischen Nächte" in Dortmund. Der BVB konnte in einem wilden Spiel gegen Atletico Madrid den Rückstand aus dem Hinspiel drehen und zog dank eines letztlich verdienten 4:2-Heimerfolgs zum ersten Mal seit der Saison 2012/13 wieder in das Halbfinale der Champions League ein.
Das Spiel, in dem Borussia Dortmund wie so häufig in dieser Saison die Fans ein Wechselbad der Gefühle durchmachen ließ, war gleich auf mehreren Ebenen extrem wichtig. In erster Linie natürlich für den Wettbewerb selbst, in dem der BVB nun wieder üppige Prämien einsammeln kann. So erhält man für die Runde der letzten vier Mannschaften eine Zahlung von 12,5 Millionen Euro. Zudem hat der BVB in zwei Wochen ein zusätzliches Heimspiel gegen Paris Saint-Germain, was für weitere Einnahmen führen wird. Darüber hinaus könnten die Dortmunder auch einen höheren Anteil am sogenannten Marktpool der TV-Einnahmen erhalten, der unter den vier deutschen Champions-League-Teilnehmern aufgeteilt wird und von dem die Mannschaften den größten Teil erhalten, die am weitesten gekommen sind (mehr dazu lesen Sie hier).
Zudem sollte der Erfolg gegen den spanischen Spitzenclub den Dortmundern auch Selbstvertrauen geben für die nun anstehenden Aufgaben in der Bundesliga. So geht es am Sonntag gegen den noch ungeschlagenen Meister Bayer Leverkusen. In der Woche darauf reist man zum direkten Konkurrenten um Platz 4, RB Leipzig.
Denn der gestrige Erfolg ist auch wichtig im Kampf für die Champions-League-Qualifikation, da dadurch Deutschland im Kampf mit England um einen fünften Königsklassen-Startplatz in der nächsten Saison nun weiter punkten konnte. Italien hat durch die guten Leistungen seiner Clubs in den drei europäischen Wettbewerben den fünften Startplatz bereits so gut wie sicher. Um den zweiten Platz streiten sich nun vor allem Deutschland und England. Sollten sich Bayern München und Bayer Leverkusen heute und morgen gegen ihre englischen Gegner durchsetzen, stehen die Chancen auf fünf deutsche Starter in der dann modifizierten Champions League sehr gut. Scheiden sie beide hingegen aus, dürfte dies nahezu unmöglich werden, zumal die Engländer aktuell noch drei weitere Vertreter in den drei Wettbewerben haben (mehr zur aktuellen Lage und zur Tabelle lesen Sie hier).
Der gestrige Sieg dürfte der Aktie im heutigen Handel einen Schub geben. Dennoch dürfte es für den BVB immer schwieriger im härter werdenden Wettkampf mit zunehmend mehr Werks- oder Staats-Clubs in Deutschland und in Europa an der Spitze zu bleiben und dabei gleichzeitig schwarze Zahlen zu schreiben. Die Aktie ist daher weiterhin nur für Mutige geeignet. Wer investiert ist, beachtet den Stopp bei 3,10 Euro.