Für Borussia Dortmund geht es am 20. Februar in der Champions League weiter. Dann müssen beim Hinspiel beim PSV Eindhoven die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass dem BVB erstmals seit 2021 wieder der Einzug ins Viertelfinale gelingt. Damit würde man auch sportlich wieder zur Spitze Europas gehören, was finanziell betrachtet ohnehin der Fall ist.
Dies ergab die 27. Auflage des Reports "Football Money League", den die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte am Donnerstag veröffentlichte. Demnach liegt der BVB im Ranking der 20 umsatzstärksten Vereine auf Platz 12. Die Borussen steigerten ihre Einnahmen 420,0 Millionen Euro (2021/22: 357,0 Millionen Euro). An der Spitze verdrängte Real Madrid mit 831 Millionen Euro (713,7) den Champions-League-Gewinner Manchester City, der 825,9 Millionen Euro (731,0) einnahm.
Indes hat der Gesamtumsatz der 20 Top-Clubs im europäischen Fußba erstmals in der Geschichte die Marke von zehn Milliarden Euro überschritten. So stiegen die Gesamteinnahmen in der Saison 2022/23 um 14 Prozent im Vergleich zur Vorsaison auf 10,5 Milliarden Euro. Dabei sind die weiter sprudelnden Transfererlöse noch gar nicht einberechnet. Die bisherige Rekordmarke war 9,3 Milliarden Euro aus der Saison 2018/19 vor der Corona-Krise. Gründe für die deutlichen Umsatzsteigerungen waren die Anstiege bei Spieltagerlösen und kommerziellen Einnahmen, die beide Bestmarken erreichten.
"Die Clubs konnten wieder die volle Kapazität ihrer Stadien ausschöpfen, und wir haben eine große Nachfrage vonseiten der Fans gesehen. Auch in der Bundesliga gab es Rekordeinnahmen aus Spieltagerlösen", sagte Stefan Ludwig, Leiter der deutschen Sport-Business-Gruppe von Deloitte. Teilweise seien die Stadien höher ausgelastet gewesen als vor der Pandemie. "Der Wunsch, Fußball live zu erleben, ist aktuell auf einem Allzeithoch. Viele Clubs versuchen den Fans noch mehr zusätzliche Erlebnisse zu bieten, um so weiteres Wachstum zu fördern", erklärte Ludwig.
Die Spieltagerlöse von Europas 20 Top-Vereine kletterten auf 1,9 Milliarden Euro (2021/22: 1,4 Mrd.), die kommerziellen Einnahmen von 3,8 auf 4,4 Milliarden Euro. Die kommerziellen Einnahmen stellten zum ersten Mal seit der Saison 2015/16 die größte Einkommensquelle dar. 17 der Top-20-Clubs hatten in diesem Bereich eine Zunahme verzeichnet. Nur einen geringen Anstieg gab es mit fünf Prozent bei den Einnahmen aus den Übertragungsrechten.
Im Profi-Fußball rollt der Rubel weiterhin – solange man Erfolg hat. Daher ist es für den BVB enorm wichtig, sich auch für die Champions League in der nächsten Saison zu qualifizieren. Und dafür müssen die Dortmunder in der Bundesliga noch einen Platz gut machen und entweder den VfB Stuttgart oder RB Leipzig von den obersten vier Tabellenplätzen verdrängen. Setzt man die jüngste Aufholjagd fort, dürfte der sportlichen Erholung wohl auch eine an der Börse folgen. Die Aktie bleibt eine Halteposition (Stopp: 3,10 Euro).
Mit Material von dpa-AFX