Nach den zuletzt enttäuschenden Auftritten im Dezember ist der BVB nun mit einem Sieg in das neue Kalenderjahr gestartet. Zum Abschluss der Rückrunde glückte ein – allerdings über weite Strecken mühevoller – 3:0-Auswärtserfolg bei Darmstadt 98. Wichtigen Anteil hatten daran die beiden Neuzugänge aus England.
So überzeugte der von Chelsea ausgeliehene Linksverteidiger Ian Maatsen über die gesamte Spieldauer. Rückkehrer Jadon Sancho wurde nach der Pause eingewechselt und bereitete das vorentscheidende 2:0 durch Marco Reus vor.
Allerdings sorgte Borussia Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl am Tag darauf bereits wieder für einen kleinen Dämpfer für die BVB-Fans. Denn er hält eine feste Verpflichtung nach dem Ende der Ausleihe von Jadon Sancho im Sommer nicht für sehr wahrscheinlich. Die Chance darauf sei "realistisch betrachtet nicht wahnsinnig groß", sagte Kehl am Sonntag bei Sky. Schließlich habe Manchester United bei der Verpflichtung Sanchos 2021 über 85 Millionen Euro bezahlt. "Es gab auch für uns jetzt keine Möglichkeit, in irgendeiner Form wirtschaftlich darstellbar eine Kaufoption zu vereinbaren."
Wie es im Sommer mit Sancho und dem BVB weitergehe, sei offen und werde natürlich auch von den Leistungen des 23-Jährigen abhängen. "Wenn der Spieler sich so entwickelt, wie wir uns das erhoffen, dann wird es eine Kategorie an Spieler sein, die für Borussia Dortmund in der Größenordnung vermutlich schwer zu realisieren sein wird", sagte Kehl. Dennoch erhoffe sich der BVB natürlich eine positive Entwicklung Sanchos.
Sancho hatte bereits von 2017 bis 2021 für den Bundesligisten gespielt. Danach wechselte er für 85 Millionen Euro zu Manchester United. Dort konnte er sich allerdings nie richtig durchsetzen und kehrte nun auf Leihbasis zum BVB zurück. Am Samstag gab er als Einwechselspieler ein gutes Debüt. "Er hat sieben, acht Monate nicht gespielt, ich erwarte jetzt keine Wunderdinge. Aber er war schon da und hat freche Dinge gemacht", sagte Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus. Er gehe davon aus, dass die Zeit in Manchester nicht spurlos an dem Engländer vorbeigegangen sei, "weil man daraus lernen kann".
Durch den Sieg am Wochenende und die Niederlagen der beiden Hauptkonkurrenten um die finanziell enorm wichtigen Champions-League-Plätze (Leipzig und Stuttgart) wurde der Abstand nun wieder auf drei und vier Punkte verringert. Aktuell drängt sich noch kein Kauf auf. Wer die BVB-Anteile bereits besitzt, sollte weiterhin den Stoppkurs bei 3,10 Euro beachten.
Mit Material von dpa-AFX