Es ist schon nahezu eine kleine "Tradition" geworden: Immer wenn Borussia Dortmund eine weitere Finalrunde in der finanziell äußerst lukrativen Champions League übersteht, wird die Gewinnprognose angehoben. So geht man nun von einem Jahresüberschuss zwischen 40 und 50 Millionen Euro aus, wie die Dortmunder am Mittwoch mitteilten.
Bislang rechnete der BVB mit einem Gewinn in der Spanne von 33 bis 43 Millionen Euro. Diese Range hatte man Mitte April mit dem Einzug ins Halbfinale ausgerufen und war damals von 33 bis 43 Millionen Euro ausgegangen. Davor lag die Prognose noch bei 25 bis 35 Millionen Euro.
Angesichts der bemerkenswerten Summen, die das Team von Trainer Edin Terzic in dieser Königsklassen-Saison erspielt hat, ist dies auch kein Wunder. So belaufen sich alleine die Prämien von der UEFA auf knapp 60 Millionen Euro. Durch zusätzliche TV-Gelder kommt der BVB auf einen dreistelligen Millionenbetrag. Und in diesen sind die zusätzlichen Erträge aus den sechs Heimspielen sowie dem Verkauf von Fanartikeln noch gar nicht eingerechnet.
Dass es beim Finale in Wembley nicht erneut zu einem deutsch-deutschen Duell kommt, ist für den BVB in finanzieller Hinsicht sogar vorteilhaft. Zum einen erhalten die Dortmunder nun aus dem sogenannten Marktpool einen etwas höheren Anteil. Denn aus diesem Topf fließen Gelder an alle vier deutschen Champions-League-Vertreter abhängig von der Anzahl der Spiele im Wettbewerb. Wäre Bayern München auch in das Finale gekommen, hätten beide Clubs gleich viel verdient, nun gibt es aus diesem leistungsabhängigen Topf für den BVB etwas mehr als für die Bayern.
Zum anderen würden die Dortmunder im Falle einer Niederlage gegen den jetzigen Verein des Ex-Spielers Jude Bellingham immerhin weitere Zusatzzahlungen erhalten. Denn als das Mega-Talent im Vorjahr für eine Sockelablöse von 103 Millionen Euro nach Madrid wechselte, sollen zahlreiche Bonuszahlungen von bis zu knapp 30 Millionen Euro vereinbart worden sein. Knapp 20 Millionen Euro davon dürften wohl sehr leicht zu erreichen sein (etwa gibt es etwa Prämien, wenn sich Real Madrid wie seit Jahrzehnten üblich für die Champions League qualifiziert), andere sollen etwas schwieriger sein, wie eben der Gewinn des Henkelpotts.
Borussia Dortmund hat sportlich nach schwierigen Monaten nun wieder einen Lauf. Genau so sieht es derzeit auch mit der Aktie aus. Grundsätzlich sind Fußball-Aktien für konservative Anleger weiterhin eher ungeeignet. Mutige können aber darauf setzen, dass das aktuelle Momentum bei der BVB-Aktie anhält. Die Position sollte weiter mit einem Stopp bei 3,10 Euro nach unten abgesichert werden.
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