Das Jahr 2024 ist Geschichte. Die meisten heimischen Small und Mid Caps haben ihre Underperformance gegenüber den Large Caps auch in den vergangenen Monaten fortgesetzt. Doch das könnte sich im neuen Jahr 2025 ändern: Geht die Inflation weiter zurück und verziehen sich die dunklen Wolken am Konjunkturhimmel, könnten genau diese Werte aus ihrer Lethargie erwachen und ein nachhaltiges Comeback feiern. Einer dieser Titel ist Nynomic.
Als Spezialist für berührungslose Messtechnik verfügt Nynomic über eine breite Aufstellung – sowohl produktseitig als auch geografisch. Das Unternehmen hat es in den vergangenen Jahren geschafft, sich vom Komponentenanbieter zum Lösungsanbieter zu entwickeln. Dabei adressieren die Norddeutschen eine Reihe von Wachstumsmärkten. Der konjunkturelle Gegenwind hat die Gesellschaft in den vergangenen Monaten dennoch ausgebremst.
Die Jahresprognose 2024 musste aufgrund von Umsatzverschiebungen in das Geschäftsjahr 2025 gesenkt werden. „Die im gesamten Jahresverlauf sichtbare allgemeine Zurückhaltung der Kunden in der Verbindlichkeit für die kurz- und mittelfristige Planung der Produktabrufe und neuer langfristiger Bestellungen hellte sich entgegen früheren Aussagen der Kunden zum Jahresende nicht deutlich auf“, hieß es in einer entsprechenden Mitteilung.
Wichtig in diesem Zusammenhang: Nynomic hat dabei dem Vernehmen nach keine wesentlichen Stornierungen von Aufträgen oder Laufzeitverlängerungen von langfristigen Rahmenverträgen erhalten. Die Umsätze aus den einerseits verzögerten Produktabrufen, aber teilweise auch budgetbezogenen Projektverschiebungen, werden sich dabei also größtenteils in das angelaufene Jahr verschieben.
Der Vorstand erwartet nun für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz zwischen 100 und 110 Millionen Euro (vorher: Umsatzwachstum im einstelligen Prozentbereich / Vorjahr: 118 Millionen Euro) sowie eine EBIT-Marge von rund sieben bis neun Prozent (vorher: leichte EBIT-Margenausweitung / Vorjahr: 13,1 Prozent). Am Ende könnte so ein Gewinnrückgang auf 0,70 Euro je Aktie (Vorjahr: 1,47 Euro) zu Buche stehen. Im neuen Jahr dürfte bei wieder auf 125 Millionen Euro steigenden Umsätzen unter dem Strich ein Gewinn je Aktie von mehr als 1,20 Euro möglich sein. Daraus würde ein günstiges KGV von 15 resultieren. Eine detaillierte Prognose für das laufende Jahr vom Vorstand dürfte es vermutlich erst im März geben.
An der Mittelfristprognose (200 Millionen Euro Umsatz und 16 bis 19 Prozent EBIT-Marge) wurde festgehalten. Neben dem anorganischen Wachstum könnten hier weitere Übernahmen für Impulse sorgen: Nach der letzten Übernahme der art photonics Ende 2023 sind die Verantwortlichen dem Vernehmen nach weiter auf der Suche nach passenden Zielen, die das Produktportfolio verstärken und zusätzliche Erlösbeiträge liefern würden.
Ein Blick auf den Chart zeigt: Im jüngsten Kursverlauf ist bereits viel Negatives eingepreist. Die Aktie arbeitet mittlerweile an einer Stabilisierung. Fakt ist aber auch: Der Vorstand muss jetzt liefern, as technologische Potenzial dazu ist in jedem Fall vorhanden.
Stand heute deutet nach einem vergleichsweise guten Jahresauftakt einiges auf ein Comeback der Gesellschaft hin, das sich im Laufe des Jahres in steigenden Auftragseingängen, wieder anziehenden Umsätzen und am Ende auch in einer verbesserten Profitabilität zeigen sollte. Setzt sich bei den Investoren die Einschätzung durch, dass die Entwicklung im laufenden Jahr tatsächlich nur eine Wachstumsdelle war und die operative Talsohle mit der Prognosesenkung nun wirklich durchschritten ist, dann sollte die Aktie wieder deutlich höhere Kursregionen ansteuern. Risikobewusste Anleger können daher mit einer ersten Position auf dieses Szenario setzen. Die erste Zielzone wartet bei 22/23 Euro. Ein Stopp im Bereich 16,50 Euro sorgt für Absicherung.
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Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Nynomic befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.