Nach der starken Erholung der vergangenen Tage zählt die Aktie von HeidelbergCement am Donnerstag zu den schwächsten Werten im DAX. Dabei gibt es durchaus gute Nachrichten. Der Wettbewerber LafargeHolcim aus der Schweiz hat mit seinen Zahlen die Erwartungen klar übertroffen. HeidelbergCement selbst wird die Quartalsergebnisse am 7. Mai präsentieren.
LafargeHolcim hat im ersten Quartal die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zwar zu spüren bekommen. Insbesondere in Asien war der Absatz von Zement und Baustoffen rückläufig, während andere Regionen erst teilweise von Lockdown-Maßnahmen betroffen waren. Die Erholung in China im April stimmt jedoch mit Blick nach vorn zuversichtlich. Eine Prognose für das laufende Jahr gab der HeidelbergCement-Konkurrent aber nicht ab.
„Angesichts der Krise, die wie ein Tsunami über uns alle hereingebrochen ist, haben wir ein robustes Quartalsergebnis erreicht“, sagte Konzernchef Jan Jenisch an einer Telefonkonferenz am Donnerstag. „Wir konnten den Rückgang in Asien teilweise durch solides Wachstum in Nordamerika und die Margenverbesserung in Europa ausgleichen.“ Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent auf 5,29 Milliarden Franken (fünf Milliarden Euro) zurück.
Auf vergleichbarer Basis, also bereinigt um Ver- und Zukäufe sowie Währungseffekte, betrug das Minus aber nur etwas mehr als drei Prozent. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern lag mit 262 Millionen Franken 14 Prozent tiefer und auf vergleichbarer Basis um 2,6 Prozent. Damit hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten beim Umsatz und vor allem beim operativen Ergebnis klar übertroffen.
Die Aktie legte in den ersten Handelsminuten bis zu fünf Prozent zu, rutschte dann aber mit dem schwachen Gesamtmarkt leicht ins Minus. Im seit 24. Februar laufenden Corona-Crash gab die Aktie bisher rund 17 Prozent nach und damit etwas mehr als der Schweizer Standardwerteindex SMI, aber deutlich weniger als die HeidelbergCement-Aktie, die in dem Zeitraum fast 30 Prozent verlor.
Starke Zahlen von LafargeHolcim sind ein gutes Vorzeichen für HeidelbergCement. Der Konzern könnte zudem massiv von den angekündigten staatlichen Konjunkturprogrammen profitieren. Hier fließt traditionell viel Geld in den Bausektor. DER AKTIONÄR sieht die aktuelle Bewertung des Konzerns als Einstiegchance.
Auch im Buffett-Depot wird auf eine Erholung der Aktie gesetzt. Die Position liegt inzwischen bereits über 20 Prozent im Plus.
Mit Material von dpa-AFX