Der Baustoffhersteller HeidelbergCement hat die Corona-Krise im Auftaktquartal zu spüren bekommen. Der Umsatz ging im ersten Quartal im Jahresvergleich um sieben Prozent auf 3,93 Milliarden Euro zurück, wie der DAX-Konzern am Donnerstag in Heidelberg mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit etwas mehr gerechnet. HeidelbergCement begründete dies neben einem geringeren Absatz vor allem mit einem Rückgang aus dem Handelsgeschäft. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte in den ersten drei Monaten hingen um drei Prozent auf 405 Millionen Euro zu.
HeidelbergCement hat wegen der Corona-Krise Ende Februar ein neues Sparprogramm aufgesetzt. Etwa mit weniger Personalaufwendungen, freiwilligen Gehaltskürzungen des Managements, Beschränkungen von Investitionen sowie geringerer Steuerzahlungen will das Unternehmen die Ausgaben um eine Milliarde Euro senken. Zudem will HeidelbergCement weniger an die Aktionäre ausschütten. Vorstand und Aufsichtsrat wollen der Hauptversammlung eine Dividende von 0,60 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2019 vorschlagen. Ursprünglich betrug der Dividendenvorschlag 2,20 Euro pro Aktie.
Dominik von Achten, Vorstandsvorsitzender von HeidelbergCement kommentierte: „HeidelbergCement ist gut in das Jahr 2020 gestartet. Bis Mitte März war die weltweite Bautätigkeit von den Auswirkungen der Corona-Pandemie nur wenig beeinträchtigt, so konnten wir unser Ergebnis gegenüber dem Vorjahr sogar noch steigern. Wir haben schnell und umfassend bereits ab Mitte Februar Maßnahmen getroffen, die in der gegebenen Situation notwendig waren … Mit COPE haben wir Ende Februar konzernweit einen umfassenden Aktionsplan gestartet, der den Fokus auf Kosteneinsparungen und auf die Erhaltung unserer hohen Liquidität legt. Hierzu gehören unter anderem die Minimierung aller nicht-wesentlichen Ausgaben, die Reduktion von Personalaufwendungen, freiwillige Gehaltskürzungen des Managements, die Beschränkungen von Investitionen sowie geringere Steuerzahlungen. Unser Ziel ist es, mit diesen Maßnahmen 1 Milliarden Euro an Ausgaben einzusparen.“
„Der gute Jahresauftakt zeigt, dass HeidelbergCement auch für schwierige Zeiten sehr gut aufgestellt ist. Wenn die Konjunktur wieder anfährt und sich die Bautätigkeit in unseren Märkten wieder normalisiert, haben wir unverändert gute, vielleicht sogar bessere Perspektiven, nachhaltig und profitabel zu wachsen“, so von Achten weiter.
Durch die Kürzung der Dividende ergibt sich eine Rendite von derzeit 1,4 Prozent für die Aktie. Insgesamt stimmen die Perspektiven aber zuversichtlich. HeidelbergCement könnte von den angekündigten staatlichen Konjunkturprogrammen in Zukunft überdurchschnittlich profitieren. Anleger können beim derzeit günstig bewerteten Baukonzern weiter zugreifen. Auch im Buffett-Depot spekuliert DER AKTIONÄR auf eine Erholung der Aktie.
(Mit Material von dpa-AFX)