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09.03.2022 Thorsten Küfner

Brenntag: Beeindruckende Dividenden-Entwicklung

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Brenntag

Eine hohe Nachfrage und der Sparkurs treiben den Chemikalienhändler Brenntag weiter an. "Brenntag ist in diesen sehr außergewöhnlichen Zeiten gut in das Jahr 2022 gestartet", schrieb Unternehmenschef Christian Kohlpaintner in einem Aktionärsbrief am Mittwoch bei Vorlage von Zahlen für das abgelaufene Jahr. 

Der Krieg in der Ukraine führe zu mehr geopolitischen Risiken. Es sei mit weiteren Herausforderungen in Bezug auf die globalen Lieferketten zu rechnen, die sich auf die Weltwirtschaft auswirken würden. Mit einer Normalisierung der Marktbedingungen sei erst im weiteren Verlauf des Jahres zu rechnen. Die Aktien legten kurz nach dem Handelsstart in einem insgesamt erholten Gesamtmarkt um rund fünf Prozent zu.

Trotzdem peilt das Management für 2022 einen Anstieg des operativen Ergebnisses (bereinigtes Ebitda) auf 1,45 bis 1,55 Milliarden Euro an, was mehr ist als von Analysten im Durchschnitt erwartet. Dazu beitragen sollen neben dem Konzernumbau und Sparprogramm auch Zukäufe. Allerdings sind mögliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft durch außergewöhnliche Faktoren wie die Corona-Pandemie, aktuelle geopolitische Entwicklungen, Druck auf die globalen Lieferketten, inflationäre Tendenzen und Preisvolatilität dabei ausgeklammert.

Operativer Gewinn klettert um 27 Prozent

2021 profitierte Brenntag von einer guten Nachfrage. Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich um mehr als ein Fünftel auf knapp 14,4 Milliarden Euro, wie das im DAX notierte Unternehmen in Essen mitteilte. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zog auch dank des Konzernumbaus und des Sparkurses um gut 27 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro an. Umsatz und operatives Ergebnis fielen besser aus, als Experten erwartet hatten.

Um profitabler zu werden, hatte der seit Anfang 2020 amtierende Unternehmenschef Kohlpaintner dem Unternehmen eine Restrukturierung verordnet. Prozesse, Abläufe und Strukturen sollten verbessert werden. Auch ungefähr 1300 Stellen will das Unternehmen bis Ende 2022 streichen. Davon seien 925 schon abgebaut, teilte Brenntag mit.

Auch wurden von den rund 100 geplanten Standortschließungen schon 72 vollzogen. Seit dem Start hätten die Maßnahmen rund 120 Millionen Euro zusätzliches operatives Ebitda generiert, das bis Ende 2023 auf 220 Millionen Euro jährlich ansteigen soll, hieß es weiter. Brenntag beschäftigt mehr als 17 000 Mitarbeiter und betreibt ein Netzwerk aus rund 700 Standorten in 78 Ländern. Größter Konkurrent ist die US-Firma Univar. 

Dividende steigt erneut

Unter dem Strich blieb 2021 ein auf die Aktionäre entfallender Gewinn von 448,3 Millionen Euro nach 466,5 Millionen Euro im Vorjahr. Den Rückgang begründete Brenntag mit Steuerzahlungen und Rückstellungen. Die Dividende soll um 10 Cent auf 1,45 Euro je Aktie steigen - die elfte Erhöhung in Folge.

Brenntag ist ein international tätiger Händler von Industrie- und Spezialchemikalien sowie Inhaltsstoffen, der seine mehr als 10 000 Produkte bei den Chemiekonzernen in größeren Mengen einkauft, diese lagert und sie dann in kleineren Mengen verkauft. In den vergangenen Jahren ist das Unternehmen über kleinere Übernahmen gewachsen. Konjunkturabschwünge treffen Brenntag in der Regel weniger stark als Chemiekonzerne, weil Kunden dann geringere Mengen an Chemikalien benötigen und diese vermehrt beim Händler statt beim Produzenten kaufen.

Brenntag (WKN: A1DAHH)

Die Aktie von Brenntag ist im Zuge der breiten Marktkorrektur stark unter Druck geraten und ist unter den Stoppkurs des AKTIONÄR gerutscht. Vor einem Neueinstieg sollte zunächst noch eine Bodenbildung abgewartet werden. 

Mit Material von dpa-AFX

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