Die zuvor stark gelaufenen Aktien von BP und Royal Dutch Shell haben sich im gestrigen Handel deutlich verbilligt. Der Hauptgrund dafür war, dass sich beim Ölverbund Opec+ nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg eine Lösung in den festgefahrenen Gesprächen zur künftigen Förderpolitik abzeichnet. So rechnen die Marktteilnehmer damit, dass die Förderquoten im Zuge einer Einigung wieder ausgeweitet werden, worunter der Ölpreis leiden dürfte.
Die Vereinigten Arabischen Emirate hätten sich zu einem Kompromiss mit anderen Staaten der Opec+ durchgerungen, berichtete Bloomberg am Mittwoch und bezog sich dabei auf einen namentlich nicht genannten Delegierten. Wie es weiter hieß, soll es schon bald ein Termin für ein neues Treffen der Mitgliedsstaaten des Ölverbund geben.
In der vergangenen Woche waren Verhandlungen des Ölverbundes Opec+ vorerst gescheitert. Den 23 beteiligten Ländern war es nicht gelungen, sich auf eine gemeinsame Förderpolitik zu einigen. Das von Saudi-Arabien dominierte Ölkartell Opec und seine von Russland angeführten Kooperationspartner hatten zuvor über Pläne diskutiert, ihre Tagesproduktion ab August um 400 000 Barrel pro Monat anzuheben.
Die Vereinigten Arabischen Emirate hatten jedoch eine höhere Förderquote gefordert, während Saudi-Arabien dem benachbarten Golfstaat keine Sonderrechte zugestehen wollte.
Es ist letztlich nur eine Frage der Zeit, bis sich die Opec+-Staaten wieder zusammenraufen. Aus charttechnischer Sicht sind auch deutlichere Korrekturen nach der langen Rallye noch kein Grund zu erhöhter Sorge. Anleger können bei den beiden günstig bewerteten Akten von BP und Shell weiterhin an Bord bleiben. Die Stoppkurse sollten bei 13,60 Euro (Shell) beziehungsweise 3,00 Euro (BP) belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX