Die Experten von Deutsche Bank Research und der US-Investmentbank Morgan Stanley haben den Energiesektor erneut genauer unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse der beiden Studien dürften den Anteilseignern von Shell und BP durchaus gefallen. Denn die Blue Chips zählen bei beiden Bankhäusern zu den Branchenfavoriten.
So hat etwa Deutsche Bank Research das Kursziel für Shell von 2038 auf 2551 Britische Pence (umgerechnet 30,65 Euro) angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Analyst James Hubbard hob in einer am Mittwoch vorliegenden Studie seine Öl- und Gaspreiserwartungen, nachdem die Ölpreise als Folge der russischen Invasion in die Ukraine zuletzt stark gestiegen waren. Für viele Unternehmen ergäben sich damit deutlich höhere Gewinnschätzungen.
Indes hat Hubbard das Kursziel für BP leicht von 455 auf 450 Pence gesenkt, die Einstufung aber auf "Buy" belassen. Bei BP allerdings begründete er die Zielsenkung mit dem Einfluss herausgerechneter Russland-Geschäfte. Der britische Ölkonzern bleibe aber nach Shell seine zweite Branchenwahl.
Morgan Stanley ist noch bullisher
Indes hat die US-Investmentbank Morgan Stanley BP von "Equal-weight" auf "Overweight" hochgestuft und das Kursziel von 465 auf 490 Pence angehoben. Analyst Martijn Rats schätzt den europäischen Energiesektor in einer am Mittwoch vorliegenden Branchenstudie attraktiv ein, änderte allerdings seine Präferenzliste hin zu BP. Der britische Ölriese erwirtschafte die höchsten Renditen im Bereich der Öldistribution und sei nun gemeinsam mit Shell sein bevorzugter Wert. Russland-Risiken seien in der Aktie eingepreist und die Strategie der Briten werde klarer.
Für Shell hob Rats das Kursziel von 2440 auf 2570 Pence an. Die Einstufung wurde auf "Overweight" belassen. Statt Eni gesellt sich nun BP zu als weitere Sektorfavorit zu Shell hinzu.
Auch DER AKTIONÄR bleibt für beide Aktien in etwa gleich positiv gestimmt. BP und Shell dürften jeweils wegen der hohen Öl- und Gaspreise Tag für Tag satte Gewinne scheffeln. Die Aussichten sind gut und die Charts bullish. Dividendenjäger können das immer noch günstige Bewertungsniveau bei beiden Titeln zum Einstieg nutzen. Die Stoppkurse können noch bei 3,40 Euro (BP) und 17,70 Euro (Shell) belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX