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09.04.2010 ‧ Werner Sperber

Börsenwelt Presseschau: Commerzbank, Klöckner + Co, Solar Millennium und Amazon.com unter der Lupe

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Beiersdorf

Die Actien-Börse traut der Aktie der Commerzbank langfristig eine Kursverdopplung zu. Platow Derivate erwartet auch für Klöckner + Co nur eine wirtschaftliche Stabilisierung und hat ein passendes Zertifikat parat. Der BetaFaktor ist eher skeptisch, was die dauerhaften Kurschancen von Solar Millennium angeht. Fuchs Kapitalanlagen sieht die Sachlage dagegen positiver. Trade24 setzt auf Amazon.com. Zudem gibt es Änderungen in Musterdepots.


Börsenwelt Presseschau: Die Experten der Actien-Börse bezeichnen die Aktie der Commerzbank als die am stärksten umstrittene Aktie im DAX. Sie verweisen aber auch auf die Aussage des Vorstandsvorsitzenden Martin Blessing: "Ab 2012 wollen wir ein operatives Ergebnis von mehr als vier Milliarden Euro pro Jahr und eine Nachsteuerrendite von mehr als zwölf Prozent erreichen." Aufgrund dieser Ziele schätzen die Experten den Nettogewinn ab dem übernächsten Jahr auf 1,8 bis zwei Milliarden Euro. Der aktuelle Börsenwert von 7,4 Milliarden Euro ist demnach entschieden zu wenig, denn daraus lässt sich ein KGV von 5 ableiten, obwohl eine Kurs-Gewinn-Vielfache von 8 das Mindeste für eine normal arbeitende Großbank wäre. Die Überlegungen am Banken- und Börsenplatz Frankfurt am Main konzentrieren sich allerdings schon wieder auf den Zeitpunkt des Ausstieges der Bundesregierung, die derzeit 25 Prozent plus eine Aktie hält. Die Steuerzahler haben beim Einstieg des Staates sechs Euro je Aktie bezahlt und die Regierung möchte einen Gewinn machen - schon allein aus politischen Gründen. Zudem muss die Commerzbank die stille Einlage des Steuerzahlers tilgen. Die Hälfte dieser Summe soll nach jetziger Planung aus den Betriebsgewinnen der Commerzbank stammen, die anderen Hälfte aus einer Kapitalerhöhung. Eine solche Maßnahme ist ohnehin nötig, um die Kernkapitalquoten zu stabilisieren. Aus dieser Gesamtlage heraus gestehen die Experten der Commerzbank eine Marktkapitalisierung von unverändert 14 bis 15 Milliarden Euro beziehungsweise einen Aktienkurs von zwölf bis 13 Euro zu. Allerdings sollten nur langfristig eingestellte Anleger kaufen.


Platow Derivate: Klöckner & Co schlägt bald die Stunde

Viele Indikatoren deuten auf eine Beruhigung des wirtschaftlichen Umfeldes hin, doch die Experten von Platow Derivate glauben eher an eine Stabilisierung denn an Wachstum. Die Aktienmärkte haben dagegen im Allgemeinen zu viel von der wirtschaftlichen Entwicklung vorweggenommen, weshalb sie vor allem bei zyklischen Werten wie Klöckner & Co ein großes Rückschlagspotenzial sehen. Der traditionsreiche Stahl-Handelskonzern hat eines der schwersten Jahre der Unternehmensgeschichte hinter sich und wies für 2009 einen Verlust von 186 Millionen Euro aus. Doch die Aktie hat sich mit dem positiven Umfeld sehr gut entwickelt und könnte nun wieder zurückkommen. Vor allem weil die zersplitterte Stahlindustrie die höheren Rohstoffkosten doch nicht komplett an die Kunden weiterreichen können, wie von Analysten vermutet. Deshalb raten die Experten risikobereiten Anlegern mit dem endlos laufenden Short-Zertifikate (WKN TB1 WHF) von HSBC Trinkaus auf sinkende Kurse der Klöckner-Aktie zu setzen. Der Schein ist mit einer Basis bei 28,97 Euro, einer Knock-out-Schwelle bei 27,53 Euro und einem Hebel von derzeit 3,4 ausgestattet. Der Einstieg sollte gestaffelt auf aktuellem Niveau und gegebenenfalls bei 0,74 Euro erfolgen. Der Stoppkurs wird bei 0,57 Euro gesetzt.

Änderungen im Musterdepot von Platow Derivate:

Die 8.500 Mini-Long-Zertifikate (WKN CG6 AED) auf Beiersdorf sind mit einem Verlust von 26 Prozent zu 0,50 Euro ausgestoppt worden und die 6.000 Mini-Long-Zertifikate (WKN TB7 GQU) auf Continental mit einem Gewinn von zehn Prozent zu 0,80 Euro. Die Verantwortlichen für das Musterportfolio haben ihre 4.500 Mini-Long-Zertifikate (WKN VT0 HL8) auf die Münchner Rückversicherung mit einem Gewinn von 65 Prozent zu 1,50 Euro ausgebucht. Dafür haben sie ihren Bestand an Mini-Long-Zertifikaten (WKN BN3 9UM) auf das Währungspaar Dollar/Japanischer Yen um 350 Stück zu 7,45 Euro auf nun 650 Scheine aufgestockt.

Der BetaFaktor: Solar Millenium - nur für Daytrader           

Die Experten von BetaFaktor schreiben zum Thema Solar Millennium: "Kurzfrist-CEO Utz Claassen schießt um sich: Der Manager ließ Gerüchte dementieren, er sei aus persönlichen Gründen gegangen (sein Bruder ist verstorben), oder habe sogar überhaupt keine Gründe für seine überraschende Demission genannt." Der mittlerweile zurückgetretene Vorstandsvorsitzende sagte allerdings in einem Interview mit der "Wirtschaftswoche", er habe ein 27-seitiges Dossier angefertigt über "relevante Abläufe, Vorfälle und Hintergründe" bei dem Solarthermie-Spezialisten. Er sei jederzeit bereit, öffentlich darüber zu reden, wenn das Unternehmen ihn aus seiner Schweigepflicht entließe. Die "Wirtschaftswoche" verdächtigt Solar Millennium fragwürdiger Bilanzierungspraktiken, was die Anleger verschreckt. Doch selbst wenn an den Vorwürfen überhaupt nichts dran ist, wird Solar Millennium es auf absehbare Zeit sehr schwer haben, frisches Geld einzusammeln. Das allerdings wird benötigt, um die neuen Projekte in den USA zu finanzieren. Die Experten kommen zum Schluss, dass der Aktie von Solar Millennium drastische Kursausschläge drohen und sie bei dem eher schlechten Chance-Risiko-Verhältnis höchstens für Daytrader geeignet ist.

Fuchs Kapitalanlagen: Solar Millennium - ein Kauf

Die Experten von Fuchs Kapitalanlagen schreiben: "Der Streit über Bilanzierungspraktiken von Solar Millennium eskaliert. Zuletzt ließen sich die Anleger durch öffentliche Äußerungen des zurückgetretenen Vorstandsvorsitzenden Utz Claasen verunsichern." Die "Wirtschaftswoche" hatte dem Unternehmen vorgeworfen, Umsätze ausgewiesen zu haben, die durch Verkäufe an verbundene Unternehmen zustande gekommen sind. Diese Erlöse wurden allerdings tatsächlich erzielt, wenn auch zeitverzögert, denn die verbundenen Unternehmen haben diese Anteile später an externe Käufer weiter veräußert. Dies bestreiten weder die "Wirtschaftswoche" noch Claasen und deswegen vermuten die Experten, dass die Vorwürfe, die der ehemalige Vorstandsvorsitzende in einem Dossier auflistet, eventuell nicht so brisant sind, wie es der Aktienkurs von Solar Millennium widerspiegelt. Der Konzern wiederum wehrt sich gegen die Anschuldigungen mit einem Sondergutachten der Wirtschaftsprüfer von Deloitte zu den Konsolidierungspraktiken der fünf vergangenen Jahresabschlüsse. Die Ergebnisse sollen bis zur Hauptversammlung am 6. Mai vorliegen. Falls Deloitte das Unternehmen entlastet, können sich die Anleger wieder auf das operative Geschäft konzentrieren. Der Vorstand prognostiziert für das Ende Oktober ablaufende Geschäftsjahr 2009/2010 Zuwächse beim Umsatz und beim Gewinn von jeweils 50 Prozent. Das KGV von 10 ist angesichts dessen zu niedrig. Bei einem Kursziel von 25,81 Euro und mit einem Stoppkurs bei 16,24 Euro sind die Aktien deshalb kaufenswert.

Trade24.de:  Der Aktienkurs von Amazon.com  dürfte weiter steigen

Die Experten von Trade24.de empfehlen die Aktie von Amazon.com als "Internationaler Top-Favorit spekulativ" zum Kauf. Der Wert zeigt relative Stärke, der Intraday-Chart ist annehmbar und die Handelsumsätze sind relativ hoch. Der anfängliche Stoppkurs sollte bei 138,50 Dollar gesetzt werden. 

Änderung in einem Musterdepot des Anlegerbriefes performaxx:

Die Verantwortlichen für das Trendfolge-Musterdepot haben drei Anteile des börsennotierten Goldfonds der Zürcher Kantonalbank ZKB zu 1.153 Dollar aufgenommen.

Behandelte Werte

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