Rund 6.770 US-Mitarbeiter erhalten diese Woche ihre Entlassungsschreiben, wie der Flugzeugbauer am Mittwoch mitteilte. Die Kündigungen kommen demnach zusätzlich zu etwa 5.520 Angestellten, die Abfindungsangebote angenommen haben und den Konzern in den nächsten Wochen verlassen. In den kommenden Monaten werde es Tausende weitere Abgänge geben, erklärte Boeing-Chef Dave Calhoun in einem Memo an die Mitarbeiter.
Die Entlassungswelle kommt nicht überraschend: Boeing hatte bereits Ende April angekündigt, seine Beschäftigtenzahl von rund 160.000 um etwa zehn Prozent zu reduzieren. Dieser Plan wurde nun lediglich konkretisiert. Der Konzern steckt aufgrund des Problemfliegers 737 Max, der nach zwei verheerenden Abstürzen seit mehr als einem Jahr weltweit mit Startverboten belegt ist, schon länger tief in der Krise. Die Corona-Pandemie, die den Luftverkehr nahezu zum Erliegen gebracht hat, hat das Unternehmen noch stärker unter Druck gebracht.
Die Aktie steckt schon seit Längerem in einer Abwärtsbewegung fest. Noch immer leidet der Flugzeugbauer sowohl an den Folgen der beiden Abstürze des Problemfliegers 737 Max als auch an dem drastischen Rückgang im Flugverkehr. Zumindest operativ werden mit dem Jobkahlschlag die richtigen Maßnahmen ergriffen – doch das dürfte zu wenig sein. Charttechnisch stößt die Aktie an ihrem März-Hoch bei 180,55 Dollar auf einen Widerstand. Erst wenn die Aktie diese Marke überschreitet, sind höhere Kurse drin. Bis dahin sollten Anleger an der Seitenlinie verharren.
(Mit Material von dpa-AFX)