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17.04.2024 Michael Diertl

Boeing in der Krise: Ex-Ingenieur mit krasser Forderung

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Boeing

Der Boeing-Ingenieur und Whistleblower Sam Salehpour hat am Mittwoch in einem Interview gegenüber NBC gesagt, dass alle Maschinen des Typs 787 aus Sicherheitsgründen auf dem Boden bleiben sollten. Damit reißen die Negativ-News beim Flugzeughersteller nicht ab und am Abend könnte es sogar noch schlimmer kommen.

Die Qualitätsprobleme bei Boeing haben dazu geführt, dass eine wachsende Anzahl (früherer) Mitarbeiter Bedenken über den Fertigungsprozess des Flugzeugherstellers äußerten. Neben Salehpour gab zuletzt auch der ehemalige Qualitätsmanager Roy Irvin an, dass Mitarbeiter, die an den 787 Dreamliner-Flugzeugen arbeiteten, davon abgehalten wurden, Probleme zu melden oder Änderungen vorzuschlagen, um zukünftige Probleme zu verhindern.

Man habe ihm gesagt, dass man nicht genug Zeit habe, um Korrekturmaßnahmen zu ergreifen und er deshalb keine aufschreiben solle, sagte Irvin in einem Interview.

Boeing lehnte eine direkte Stellungnahme zu Irvins Bericht ab. Ein Unternehmenssprecher sagte jedoch, dass Boeing die 787-Produktion als Reaktion auf von Mitarbeitern geäußerte Bedenken verlangsamt und die Lieferungen fast zwei Jahre lang ab 2021 eingestellt habe. Damit sei sichergestellt worden, dass die Flugzeuge den technischen Spezifikationen entsprechen. "Dies war eine klare Demonstration unserer Verpflichtung, auf Mitarbeiterfeedback zu hören und Maßnahmen zu ergreifen."

Boeing (WKN: 850471)

Wenn eine Firma, die auf enorm hohe Sicherheitsstandards bei ihren Produkten angewiesen ist, Bedenken seitens der Mitarbeiter ignoriert, ist das mehr als fragwürdig und sorgt für viel Unsicherheit. Am Mittwochabend folgt eine Anhörung vor dem US-Senat, in der Salehpour als einer der wichtigsten Zeugen aussagen wird. Fällt diese zu Ungunsten von Boeing aus, dürfte das die Aktie weiter belasten. Anleger halten deshalb Abstand zum US-Flugzeughersteller und greifen lieber zum Hebel-Depot-Wert Airbus.

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