Boeing hat erneut mit Problemen zu kämpfen. Nachdem ein Rumpf-Teil einer Boeing 737 Max 9 im Flug herausbrach, haben zwei US-Airlines an der Stelle Probleme bei weiteren Maschinen dieses Typs entdeckt. Die Aktie von Boeing rutschte am Montag deutlich ab. Am Ende verlor sie mehr als acht Prozent. Profitieren konnte hingegen die Aktie des europischen Konkurrenten Airbus. Das Papier war zum Wochenauftakt der drittstärkste Wert des Tages im DAX.
Alaska Airlines und United Airlines berichteten am Montag nach ersten Überprüfungen von losen Schrauben und Teilen. Wie viele Maschinen bisher betroffen sind, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Dem Hersteller Boeing droht neuer Ärger mit der 737 Max, wenn sich Hinweise verdichten sollten, dass es sich nicht um einen Einzelfall handelt.
Die US-Luftfahrtaufsicht FAA hatte am Wochenende angeordnet, Flugzeuge des Typs am Boden zu lassen und zu inspizieren. Das Bauteil verschließt bei der Modellvariante eine nicht benötigte Türöffnung. Bei einem Flug von Alaska Airlines am Freitag riss das Teil plötzlich kurz nach dem Start im Steigflug heraus.
Nach Informationen der Website „The Air Current" wurden die losen Schrauben und andere Probleme mit dem Bauteil bei mindestens fünf Maschinen von United Airlines gefunden. United hat 79 Flugzeuge des Typs, Alaska laut Medienberichten 65 – und weltweit sind es gut 170 Maschinen. In der Europäischen Union sind laut der hiesigen Behörde EASA keine Flugzeuge von Stilllegungen und Inspektionen betroffen.
Die 737 Max ist zwar ein Boeing-Bestseller, stürzte den Konzern aber bereits in eine tiefe Krise. Nach zwei tödlichen Abstürzen mussten Maschinen des Typs von März 2019 an mehr als eineinhalb Jahre lang am Boden bleiben, bis es Nachbesserungen an einem Flugassistenzsystem gab.
Die Probleme bei Boeing reißen einfach nicht ab. Hingegen läuft es bei Airbus nach wie vor rund. Die Aktie des europäischen Flugzeugbauers bleibt dementsprechend auch weiterhin der klare Favorit des AKTIONÄR. Auch das charttechnische Bild bei Airbus ist top. Nach einem erfolgreichen Test der 38-Tage-Linie gelant dem Papier am Montag im späten Handel auf Tradegate der Sprung auf ein neues Allzeithoch bei 144,00 Euro.