Der US-Flugzeugbauer gerät mehr und mehr unter Druck. Nachdem nun klare Ähnlichkeiten zwischen den beiden Unglücken in Indonesien und Äthiopien festgestellt wurden, deutet vieles darauf hin, dass es sich um einen Systemfehler handelt. Für Boeing könnte das teuer werden. Was ist nun bei der Aktie zu tun?
Anleger, die noch an Bord sind, sollten zunächst weiterhin Ruhe bewahren. Denn aufgrund der enorm starken Marktstellung und der bis Mitte des kommenden Jahrzehnts komplett gefüllten Auftragsbücher des großen Rivalen Airbus, werden wohl nicht allzu viele Airlines ihre Bestellungen streichen und die Geschäftsbeziehungen kappen – selbst wenn Boeing offenbar bei der Konstruktion und der Zulassung der 737 Max 8 schwere Vorwürfe zu machen sind.
Charttechnisch betrachtet noch alles im Lot
Rein charttechnisch betrachtet wäre nun wichtig, dass sich der Dow-Jones-Titel weiterhin oberhalb der Unterstützungen bei 367 Dollar sowie 363 (hier verläuft die 90-Tage-Linie) und 358 Dollar (200-Tage-Linie) hält. Andernfalls könnte ein Abverkauf bis in Richtung des 2019er-Tiefs bei 309 Dollar oder sogar des 2018er-Tiefs bei 292 Dollar folgen.
Beim Blick auf den langfristigen Chart fällt auf, dass es trotz der verheerenden Abstürze und des voraussichtlich hohen finanziellen Schadens, der auf Boeing zukommt, noch relativ gut aussieht. Die jüngste Korrekturbewegung um etwa 20 Prozent nach einem Kursanstieg von fast 200 Prozent in den beiden vorangegangenen Jahren wäre rein charttechnisch betrachtet sogar als durchaus gesund zu werten.
Dabeibleiben
Wer nicht investiert ist, sollte jetzt eher auf die Aktie des Rivalen Airbus setzen. Anleger, welche noch Boeing-Papiere im Depot haben, bewahren indes nach wie vor die Ruhe und beachten den Stopp bei 270,00 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Autor hält Positionen an Airbus, die von einer etwaigen aus der Publikation resultierenden Kursentwicklung profitieren.