Werk-Schließungen in China wegen Corona-Lockdowns, Lieferkettenprobleme oder Belastungen durch den Ukraine-Krieg: Etliche Unternehmen leiden unter einer Vielzahl an Belastungsfaktoren. Auch der bayerische Autobauer BMW bleibt davon nicht verschont und muss aufgrund fehlender Teile die Produktion in einem seiner Werke vorübergehend einstellen.
Vergangene Woche hatte es ein Sprecher des BMW-Werks in Regensburg bereits angekündigt und ab heute ist es so weit. Wegen fehlender Halbleiter und fehlender Bauteile aus der Ukraine werden mindestens in dieser Woche in Regensburg erneut keine Autos produziert. Aus der Ukraine kommen vor allem Kabelbäume. In normalen Zeiten rollen hier täglich circa 1.000 Fahrzeuge vom Band.
3.000 der insgesamt 9.000 Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen, unter anderem Karosseriebau und Montage, seien betroffen. Der Produktionsausfall soll durch den Abbau von Arbeitszeitkonten und staatlich unterstützte Kurzarbeit ausgeglichen werden. Wann die Produktion wieder anlaufen beziehungsweise zu einem normalen Niveau zurückkehren wird, konnte der Sprecher nicht sagen. Es müsse von Woche zu Woche neu entschieden werden.
Es ist nicht das erste Mal, dass BMW von Lieferengpässen betroffen ist. Bereits vergangenes Jahr hatten die Münchner damit zu kämpfen, konnten allerdings trotz der Umstände einen Rekordgewinn verzeichnen. Dies gelang indem die knappen Bauteile vor allem in die hochpreisigeren Fahrzeuge eingebaut wurden. Da in Regensburg mit den Modellen X1, X2 und dem 1er eher günstige Modelle gefertigt werden, ist zu vermuten, dass BMW wieder so verfährt.
Zwar handelt es sich bei dem Regensburger Werk nur um eines von vielen, jedoch zeigt es wie anfällig die Branche für Probleme mit der Lieferkette ist. Weiterhin belasten viele Faktoren die Autobauer, darunter auch BMW. Dennoch scheint der Konzern weiterhin die teureren Modelle zu bevorzugen, was als positiv zu werten ist. Langfristig sollten die Chancen für BMW nicht schlecht stehen, allerdings sind andere Autobauer besser positioniert.