BMW hat am Donnerstagabend die Prognose angehoben. Grund für den Optimismus von CEO Oliver Zipse sind die anziehenden Preise bei Neu- und Gebrauchtwagen. Grund genug für JPMorgan, das Kursziel für die Aktie anzuheben.
BMW-Chef Oliver Zipse erhöhte am Donnertag nach Börsenschluss den Prognosekorridor für die Ebit-Marge (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) im Segment Automobile auf 9,5 bis 10,5 Prozent. Zuvor war BMW von 7 bis 9 Prozent ausgegangen.
Die anziehenden Preise bei Neu- und Gebrauchtwagen würden die weiterhin angespannte Liefersituation bei Halbleitern überkompensieren, hieß es von BMW.
An der Börse kamen die Neuigkeiten gut an. Auch die US-Bank JPMorgan reagierte prompt und schraubte das Kursziel für die BMW-Aktie von 88 Euro auf 90 Euro nach oben. Der Münchener Autobauer habe sich in diesem Jahr bereits sehr konsistent vorsichtige Ziele gesetzt, schrieb Analyst Jose Asumendi in einer Studie. Die aktuelle Prognoseerhöhung reflektiere die Zuversicht des Managements, im dritten und vierten Quartal Margen im hohen einstelligen Prozentbereich liefern zu können - falls es im letzten Jahresviertel bei der Versorgung mit Halbleitern nicht zu erheblichen Lieferengpässen komme.
Die Investmentbank Jefferies legt noch eine Schippe drauf. Im Nachhinein betrachtet habe sich die vorsichtige Unternehmensprognose des Autobauers nach dem zweiten Quartal als nützliche Warnung vor den anhaltenden Lieferengpässen in der Branche erwiesen, schrieb Analyst Philippe Houchois. Diese hätten die Münchener bislang besser gemeistert als die meisten Wettbewerber. Der Áktie räumt Houchois Potenzial bis 125 Euro ein.
DER AKTIONÄR hatte BMW im Februar zum Kauf empfohlen. Anlieger liegen seitdem rund 18 Prozent im Plus. Wer investiert ist, bleibt angesichts der guten Nachrichten dabei. Dennoch: Im Gegensatz zu VW setzt BMW auf Elektroautos und Hybride. Für den AKTIONÄR ist das nicht die beste Strategie der drei deutschen Hersteller. Auch in Sachen Batterieproduktion muss BMW News liefern. Hier haben zuletzt VW und Daimler vorgelegt.