Daimler und Volkswagen haben mit guten Zahlen die Messlatte hoch gelegt. Am Dienstag wird der Münchner Premium-Autobauer BMW seine Zahlen für das dritte Quartal vorlegen. „Nach einem sehr guten Start ins Jahr dürfte das Gewinnmomentum etwas nachlassen, da die Anlaufkosten in der zweiten Jahreshälfte zu höheren Belastungen führen dürften und das hochprofitable Importgeschäft nach China schwächer war. Trotzdem erwarten wir wieder eine zweistellige EBIT-Marge für den Konzern“, sagt Bankhaus Lampe-Analyst Christian Ludwig.
Kaufen
Ludwig erwartet für das dritte Quartal einen Umsatz von 19,6 Milliarden Euro. Das EBIT schätzt er auf 2,06 Milliarden Euro. Das entspricht einer EBIT-Marke von knackigen 10,5 Prozent. „Vor den Zahlen bestätigen wir mit unveränderten Schätzungen unsere Kaufempfehlung mit Kursziel 110 €. Die neuen Fahrzeuge wie der MINI, der X4 und der 2er Active Tourer, die jetzt sukzessive in den Markt kommen, sollten dem Absatz weitere Impulse geben“, ergänzt Ludwig.
Daimler vorziehen
Es bleibt dabei: BMW ist ein Trendsetter, ohne Zweifel. Mit dem i3 ist BMW ein hohes Risiko eingegangen, hat Neuland betreten und viele Milliarden in die Entwicklung eines Elektroflitzers gesteckt. Mit dem i8 wurde ein weiterer Innovationsträger auf die Straße geschickt. Dennoch: erste Wahl bleibt auf dem deutschen Kurszettel nach wie vor die Aktie von Daimler. Die Stuttgarter haben die jüngste Produktpalette, die Autos strahlen Zeitgeist aus. Das Papier von Daimler sollte sich deshalb in den nächsten Monaten auch besser entwickeln als BMW. In den Startlöchern steht die Aktie von Volkswagen. Die Wolfsburger haben, zumindest was die Margen betrifft, das größte Aufholpotenzial.