Nach den Zahlen für das dritte Quartal ist die BMW-Aktie unter die Räder gekommen. Um knapp drei Prozent nach unten ging es bis Handelsschluss. Die Münchner haben zwischen Juli und September zwar erneut mehr Autos verkauft als jemals zuvor, Umsatz und Gewinn traten allerdings auf der Stelle. DER AKTIONÄR berichtete bereits.
Analystenkommentare im Überblick
Inzwischen haben sich zahlreiche Analysten zu Wort gemeldet. Die Privatbank Berenberg hat die Einstufung für die BMW-Aktie auf "Hold" mit einem Kursziel von 85 Euro belassen. Analyst Adam Hull rechnet mit um drei bis fünf Prozent sinkenden Markterwartungen für die Ergebnisse bis 2015. Die Kursverluste im Anschluss an die Bilanzpräsentation seien angesichts des unter den Schätzungen liegenden operativen Konzernergebnisses (EBIT) auf bereinigter Basis sowie des schwachen EBIT der Autosparte verständlich. Die Bewertung der Aktie sei weder besonders attraktiv noch zu hoch.
Die US-Investmentbank Merrill Lynch ist freundlicher gestimmt und hat die Einstufung auf "Buy" mit einem Kursziel von 92 Euro belassen. Das dritte Quartal sei solide ausgefallen, schrieb Analyst Fraser Hill. Das operative Ergebnis (EBIT) habe die durchschnittliche Markterwartung um vier Prozent übertroffen, das Ergebnis je Aktie (EPS) gar um neun Prozent. Das EBIT der Automobilsparte sei jedoch um ein Prozent niedriger als prognostiziert ausgefallen. Der Umsatz habe die Konsensschätzung um fünf Prozent und seine Prognose um drei Prozent verfehlt. Da die Aktie derzeit aber rund neun Prozent unter dem Niveau vor der Krise notiere, halte er an seinem positiven Votum fest.
Auch die DZ Bank zählt zu den Optimisten und hat die Einstufung auf "Kaufen" mit einem fairen Wert von 88 Euro belassen. Die Kennziffern für das operative Geschäft hätten leicht oberhalb der Markterwartungen aber etwas unter seiner Schätzung gelegen, schrieb Analyst Michael Punzet. Der Gewinn vor und nach Steuern habe die Erwartungen deutlich übertroffen. Insgesamt sei die Quartalsbilanz solide ausgefallen.
Die Commerzbank hat die Einstufung für BMW auf "Add" mit einem Kursziel von 87 Euro belassen. Die Bilanz habe auf den ersten Blick keine größere Überraschung gebracht, schrieb Analyst Daniel Schwarz. Die Gewinnkennziffern hätten mit Ausnahme des operativen Ergebnisses der Automobilsparte die Erwartungen etwas übertroffen. Der Umsatz des Autobauers hingegen habe sowohl unter seinen Prognosen als auch unter den Marktschätzungen gelegen.
Die-E-Aktie
BMW ist hervorragend positioniert, die Produktpipeline ist gut gefüllt. Allen voran das Elektroauto i3 könnte für positive Impulse sorgen. Charttechnisch hat die Aktie den Ausbruch über die Marke von 80 Euro geschafft. Der Weg nach oben ist frei. Zudem ist das Papier mit einem KGV für das Jahr 2014 noch immer günstig bewertet. Anleger bleiben investiert.
Mit Material von dpa-AFX.