Der Bitcoin hat die am Vortag gestartete Rallye über Nacht ausgebaut und auf 24-Stunden-Sicht fast 20 Prozent zugelegt. Die Marke von 9.500 Dollar und sogar fünfstellige Kurse sind nun wieder zum Greifen nahe. Laut Brancheninsider gibt es für den plötzlichen Ausbruch vor allem einen Grund.
Der Markt beginne nun, das bevorstehende „Halving“ beim Bitcoin einzupreisen, so die einhellige Erklärung für den Kurssprung. Nach jeweils 210.000 geminten Blöcken, also etwa alle vier Jahre, halbiert sich dabei die Belohnung, die Miner für die Validierung der Transaktionen auf der Bitcoin-Blockchain erhalten – das nächste Mal voraussichtlich am 12. Mai 2020.
Die Belohnung sinkt dann von derzeit 12,5 auf 6,25 Bitcoin, was zumindest vorübergehend zu einer Drosselung der Mining-Geschwindigkeit führt. Unter der Prämisse einer gleichbleibenden oder gar steigenden Nachfrage soll dadurch die Knappheit des Bitcoin sichergestellt und die Inflation bei rund 1,8 Prozent pro Jahr im Zaum gehalten werden. Zudem hat die Digitalwährung rund um die früheren Termine in den Jahren 2012 und 2016 massive Kursgewinne verzeichnet.
Weniger als zwei Wochen vor dem nächsten „Halving“- Termin steigt das Interesse von Investoren und Medien an diesem Thema nun spürbar an (DER AKTIONÄR berichtete). Hinzu kommt ein Phänomen, dass unter Krypto-Investoren besonders ausgeprägt zu sein scheint: FOMO – kurz für "fear of missing out", also die Angst, etwas zu verpassen.
Wichtige Chartmarken geknackt
Der Bitcoin-Kurs ist daraufhin seit Mittwochmorgen um bis zu 20 Prozent auf über 9.400 Dollar nach oben geschossen und hat dabei wichtige Chartmarken geradezu pulverisiert – etwa die horizontalen Widerstände im Bereich von 7.900 und 8.500 Dollar sowie die 200-Tage-Linie knapp oberhalb von 8.000 Dollar.
Damit rückt nun die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Dollar plötzlich wieder in Reichweite. Auf dem Weg dorthin gilt es noch den Widerstand bei 9.500 Dollar und die mittelfristige Abwärtstrendlinie überwinden. Beides wäre eine Bestätigung der jüngsten Aufwärtsbewegung. Zunächst sieht es jedoch nach einer Konsolidierung im Bereich von 9.200 Dollar aus.
AKTIONÄR-Empfehlung gilt weiterhin
Im Zuge der Corona-Turbulenzen an den Märkten war der Bitcoin im März kurzzeitig bis auf rund 4.100 Dollar abgesackt. Dennoch hatte DER AKTIONÄR Anfang April geraten, eine „potenzielle „Halving“-Rallye nicht vorschnell abschreiben“ und dabei auf die „unverhofften Kursbewegungen und einen ausgeprägten Herdentrieb“ bei der Digitalwährung verwiesen. Die damalige Empfehlung zum Aufbau einer kleinen, spekulativen Bitcoin-Position gilt weiterhin.
Hinweis auf Interessenkonflikt:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.