Nach dem Dip unter die 10.000-Dollar-Marke am frühen Donnerstagmorgen hat der Bitcoin inzwischen wieder den Vorwärtsgang eingelegt und die Verluste mehr als ausgeglichen. Dabei wirft auch ein wichtiger Termin in der kommenden Woche bereits seine Schatten voraus.
Am Montag (23. September) soll der Handel mit den Bitcoin-Futures von Bakkt beginnen. Zunächst wird es zwei Kontrakte mit täglicher und monatlicher Laufzeit geben. Anders als die bislang handelbaren Futures etwa von der Chicago Mercantile Exchange (CME) sind Bakkt-Futures tatsächlich mit Bitcoin hinterlegt und auch das Settlement erfolgt über die Digitalwährung selbst („physically delivered“).
Der Handel mit den neuen Produkten dürfte sich also wesentlich stärker auf das Handelsvolumen und die Kursentwicklung des Bitcoin auswirken, als es bei den CME-Futures bislang der Fall ist. Aufgrund der vollständigen Regulierung des Marktes für entsprechende Produkte rechnen Experten im Vorfeld mit einem hohen Interesse institutioneller Investoren an den neuen Futures.
Vor allem wegen regulatorischer Hürden und Sicherheitsbedenken schrecken viele Finanzinstitute wie Hedgefonds oder Banken vom Einstieg in den Kryptomarkt zurück. Ein von der US-Börsenaufsicht CFTC regulierter Handelsplatz könnte diese Hemmungen abbauen, so die Erwartung vieler Beobachter.
Krypto-Analyst Tom Lee äußerte sich bei Twitter im Vorfeld bullish: Er sei sehr zuversichtlich, dass Bakkt das Vertrauen der institutionellen Anleger in den Kryptomarkt verbessern werde.
I am very positive on @Bakkt and it’s ability to improve trust with institutions to crypto https://t.co/7icnJp76GE
— Thomas Lee (@fundstrat) September 20, 2019
Böse Erinnerungen an Dezember 2017?
Allerdings gibt es auch warnende Stimmen: Einige Trader bringen den heftigen Rücksetzer vom Allzeithoch Ende 2017 mit dem Handelsstart der Bitcoin-Futures an der CME in Verbindung. Sie warnen nun davor, dass sich dieses Szenario zum Bakkt-Start wiederholen könnte. Dass der Bitcoin just am Verfallstag der CME-Futures deutlich unter Druck geraten ist, scheint ihre Einschätzung zu bestätigen.
Bitcoin gibt schon wieder Gas
Mit Blick auf den Chart ist der kurzzeitige Rückschlag aber schon wieder vergessen. Fast genauso schnell, wie der Kurs am Morgen abgesackt ist, ging es am Abend wieder nach oben. Kurz vor Mitternacht waren die Verluste wieder ausgeglichen und die Marke von 10.300 Dollar wieder in Reichweite.
DER AKTIONÄR hatte empfohlen, sich von dem Dip nicht aus der Ruhe bringen zu lassen – zumal es aus charttechnischer Sicht ohnehin erst im Bereich der Unterstützung bei 9.400 Dollar brenzlig wird. Kurzfristig sieht es nun nach einer Fortsetzung des monatelangen Seitwärtstrends aus, denn aufhellen würde sich das Chartbild erst mit Ausbruch über das Zwischenhoch bei rund 10.950 Dollar.
Auch wenn die kurzfristige Reaktion des Bitcoin-Kurses auf den Handelsstart der Bakkt-Futures ungewiss ist – langfristig rechnet der DER AKTIONÄR mit positiven Impulsen. Einstieg und Handhabung der Kryptowährung werden dadurch erleichtert, was steigende Mittelzuflüsse und wachsende Bekanntheit nach sich ziehen dürfte. Angesichts dieser Aussichten bleibt der Bitcoin eine spannende Depotbeimischung für Mutige.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Autor Nikolas Kessler hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.