Michael Saylor ist CEO des Software-Konzerns Microstrategy und überzeugter Bitcoin-Befürworter. Rund 125.000 Bitcoins mit einem aktuellen Wert von 4,6 Milliarden Dollar stecken bereits in der Bilanz seiner Firma – Tendenz weiter steigend. In einem Interview hat er sich nun zum kontroversen Thema Regulierung geäußert.
Laut Saylor wären striktere Regeln für den Umgang mit Kryptowährungen ein Katalysator für die Entwicklung des Bitcoins. „Weitere regulatorische Klarheit von der [Biden] Regierung wird dem Bitcoin guttun und die Akzeptanz der Assetklasse seitens institutioneller Investoren fördern“, sagte er im Interview mit CNBC.
Als großer Bitcoin-Befürworter und –Besitzer hoffe er auf „klare, deutliche Definitionen von digitalem Eigentum gegenüber digitalen Wertpapieren gegenüber digitalen Währungen sowie Regeln für digitale Handelsplätze“. Er glaubt, dass das Bitcoin und Co für alle Anleger attraktiver machen würde – einschließlich großer, institutioneller Investoren.
Das Zocker-Image muss weg
Die enorme Volatilität, die den Kryptomarkt derzeit prägt, führt Saylor auf High-Speed-Trader zurück, die sich bei den weitgehend unregulierten Coins austoben. Eine breitere Akzeptanz könne den Markt daher stabilisieren. Förderlich für die Akzeptanz und Verbreitung im Anlage-Mainstream wären seiner Einschätzung nach die Zulassung eines physisch hinterlegten Bitcoin-ETFs und klare, faire Regeln zur Bilanzierung von Kryptowährungen.
Saylor ist Bitcoin-Maximalist und auf lange Sicht so bullish wie kaum jemand. Er ist aber auch Realist und weiß, dass der Kryptomarkt langsam eine kritische Größe erreicht, bei der die Regulierungsbehörden nicht mehr tatenlos zusehen können. Krypto-Puristen, die an der Ursprungsidee vom alternativen, dezentralen Finanzsystem festhalten, dürften von seinen Ausführungen zur staatlichen Regulierung indes wenig angetan sein.
Das Argument, dass klare Regeln die Attraktivität, die Nachfrage und letztlich auch den Kurs positiv beeinflussen können, teilt auch DER AKTIONÄR. Geeigneten Maßnahmen zum Schutz der Investoren zu finden, ohne Bitcoin und Co dabei tot zu regulieren oder Innovationen abzuwürgen, wird allerdings ein Balance-Akt, der kurz- und mittelfristig durchaus für Unsicherheit sorgen kann. An der positiven Langfrist-Einschätzung hat sich aber nichts geändert.
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