Der Bitcoin weitet die Verluste aus der Vorwoche zu Beginn der neuen Woche aus und verliert am Montagvormittag weitere 3,5 Prozent. Da mit Blick auf das Makro-Umfeld kaum Besserung in Sicht ist und positive Krypto-spezifische News dieser Tage verpuffen, scheint ein Test des bisherigen Jahrestiefs nun sehr wahrscheinlich.
Nach einem Stabilisierungsversuch am Freitag und Samstag taumelt der Kurs seit Sonntag weiter nach unten. Am Montagvormittag geht es auf 24-Stunden-Sicht um weitere 3,5 Prozent auf rund 33.500 Dollar abwärts. Damit hat der Kurs bereits das Februar-Tief bei 34.459 Dollar gerissen und das bisherigen Jahrestief bei 33.184 Dollar von Ende Januar ins Visier genommen.
Die aktuelle Schwäche ist unter anderem mit den deutlichen Verlusten am US-Aktienmarkt zu erklären, mit dem Bitcoin und Co seit Wochen spürbar korrelieren. Angesichts der hohen Inflation, dem Gegensteuern der Fed und der Sorge vor den gesamtwirtschaftlichen Folgen ist den Investoren die Lust auf Risiko-Assets wie Aktien oder Kryptowährungen erst einmal vergangen.
Nächster Halt: 30.000 Dollar?
In dieser Gemengelage scheint eine schnelle, nachhaltige Erholung wenig wahrscheinlich. Selbst Krypto-Bullen stellen sich derzeit auf eine Fortsetzung der Korrektur ein, die den Bitcoin durchaus noch weiter ins Minus drücken könnte. Ein Test der psychologisch wichtigen 30.000er-Marke und der charttechnischen Unterstützung im Bereich von 29.000 Dollar scheint kurz- und mittelfristig durchaus im Bereich des Möglichen.
Nach Daten der Krypto-Analysefirma Glassnode sind die Mittelzuflüsse an Kryptobörsen zuletzt auf ein neues 3-Monats-Hoch gestiegen. Ein Anstieg dieser Kennziffer gilt als Indiz, dass weitere Coins, die zuvor längerfristig sicher verwahrt wurden, nun auf den Markt geworfen werden könnten. In diesem Fall würde der Verkaufsdruck zunächst noch weiter steigen.
📈 #Bitcoin $BTC Exchange Inflow Volume (7d MA) just reached a 3-month high of $65,368,787.46
— glassnode alerts (@glassnodealerts) May 9, 2022
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Diese Aussichten drücken auch die Stimmung unter den Marktteilnehmern derzeit in den Keller. Der Fear & Greed Index für den Kryptomarkt ist mit elf Punkten auf den tiefsten Stand seit Ende Januar gefallen und signalisiert damit „extreme Angst“.
Das Chartbild und die Stimmung beim Bitcoin haben sich spürbar eingetrübt. Gegenbewegungen am Aktienmarkt könnten zwar – wie Mitte der Vorwoche – kurzfristig für Erleichterung sorgen, Kurzfrist-Investoren sollten sich dabei aber vor Bullenfallen in Acht nehmen.
Wer dagegen langfristig investiert ist, sollte sich von der aktuellen Schwäche nicht entmutigen lassen. Mit Blick auf die historische Entwicklung sind Rücksetzer um 50 Prozent und mehr beim Bitcoin keine Seltenheit. Für Mutige können sie sogar eine Chance zum (Nach-) Kauf sein.
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