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Biotech-Perle InflaRx: "Patientenrekrutierung läuft nach Plan" – CFO im Interview

Biotech-Perle InflaRx:
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Michel Doepke 28.07.2018 Michel Doepke

Die deutsche Biotech-Branche hat zuletzt wieder kräftig Fahrt aufgenommen. Während die Papiere von Morphosys von einem Mehrjahreshoch zum nächsten eilen, ist die Evotec-Aktie endlich aus der monatelangen Lethargie erwacht. Doch die Biotech-Landschaft in Deutschland hat weitaus mehr zu bieten, als die beiden TecDAX-Platzhirsche. Die Biotech-Gesellschaft InflaRx aus dem thüringischen Jena notiert seit November 2017 an der Börse in New York – mit Erfolg. Seit dem IPO hat sich das Papier mehr als verdoppelt. DER AKTIONÄR hat beim InflaRx-CFO Arnd Christ über die aktuellen Entwicklungen nachgefragt.

DER AKTIONÄR: Vor Kurzem hat InflaRx per Kapitalerhöhung frisches Kapital eingesammelt. Bis wann sind Sie damit durchfinanziert? Für welche Zwecke dient der Erlös?

Arnd Christ: Das ist richtig, InflaRx hat aus der letzten Kapitalerhöhung circa 50 Millionen Euro Nettoerlös eingenommen. Wir gehen davon aus, dass wir mit dem Bestand an liquiden Mitteln von etwa 160 Millionen Euro unsere geplanten Studienprogramme umsetzen können und mindestens die nächsten 24 Monate finanziert sind.

Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat InflaRx im Juni grünes Licht für den Start der Phase-2-Studie mit IFX-1 in der Indikation ANCA-Vaskulitis erteilt. Wann ist mit Studienergebnissen zu rechnen?

Bevor wir über Studienergebnisse berichten, muss die Studie erst mal offiziell gestartet werden. Dazu müssen die Verträge mit den Studienzentren geschlossen werden, das ok von Ethikkommissionen eingeholt werden und mit der Behandlung der Patienten begonnen werden. ANCA-Vasculitis ist eine seltene Erkrankung mit rund 40.000 Patienten in den USA und circa 75.000 Patienten in Europa. Da die Rekrutierung recht schwer vorhersehbar ist können wir leider keine genauen Zeitpläne veröffentlichen (im Gegensatz zu Hidradenitis Suppurativa)

Analysten vergleichen IFX-1 unter anderem mit Humira von AbbVie, dem umsatzstärksten Medikament der Welt. Im welchen Jahr könnte der Antikörper die erste Zulassung erhalten und AbbVie Konkurrenz machen?

Das ist richtig, aber hier sprechen wir zwar grundsätzlich über die gleiche Indikation Hidradenitis Suppurativa, aber über ein komplett unterschiedliches Produkt. Der Wirkmechanismus von IFX-1 unterscheidet sich fundamental vom Mechanismus von Humira, einem TNF-Inhibitor. Wir richten unseren Blick auf das Komplementsystem und im speziellen auf C5a als Angriffspunkt zur Behandlung von HS und ANCA-Vasculitis, aber in Zukunft auch in weiteren Indikationen. Momentan geben wir noch keinen Ausblick auf einen möglichen Zulassungszeitpunkt. Wir müssen erst die Ergebnisse der laufenden Phase II Studie abwarten, von deren Ergebnis die Konzeption der sich anschließenden Phase III abhängt.

Mit welchen Pipeline-Fortschritten ist kurz- bis mittelfristig zu rechnen?

Für unseren Leadkandidaten IFX-1 läuft seit März eine Phase-2b-Studie in Hidradenitis Suppurativa und die Patientenrekrutierung verläuft nach Plan. Primäres Studienziel ist die Bestimmung der optimalen Dosis bezogen auf die Hidradenitis Suppurativa Clinical Response (HiSCR) Skala nach 16 Wochen Behandlung. Nach dem aktuellen Zeitplan und einem reibungslosen Abschluss der Rekrutierung erwarten wir erste Kerndaten für das erste Halbjahr 2019.

Die Phase II-Studie zur Behandlung von ANCA-assozierter Vasculitis (AAV) ist in Vorbereitung, nachdem wir ja eine IND für diese Indikation Ende Juni erhalten haben.

Vielen Dank für das Interview!

InflaRx verfügt mit IFX-1 einen hochinteressanten Produktionskandidaten. Aufgrund des frühen Entwicklungsfortschritts ist das Papier allerdings ausnahmlos hochspekulativen Anlegern zu empfehlen.

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