Für Menschen mit stark geschwächtem Immunsystem hat die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) am Montag eine Empfehlung für eine Corona-Auffrischungsimpfung mit den Vakzinen von BioNTech/Pfizer oder Moderna gegeben. Zu diesem Schluss seien die Experten des EMA-Ausschusses für Humanarzneimittel nach der Auswertung von Studien gekommen, teilte die Behörde am Montag in Amsterdam mit.
Es habe sich gezeigt, dass eine dritte Dosis dieser Impfstoffe bei Patienten, die eine Organtransplantation erhalten hatten, die Fähigkeit zur Bildung von Antikörpern gegen das Virus Covid-19 verstärkt. Bis zur Booster-Impfung sollte laut EMA mindestens 28 Tage nach der zweiten Corona-Impfung gewartet werden.
Für Menschen ab 18 Jahren mit einem normal funktionierenden Immunsystem sollte eine Booster-Spritze frühestens nach sechs Monaten in Betracht gezogen werden. Die EMA stützte sich dabei auf Untersuchungen mit dem BioNTech-Impfstoff Comirnaty, die einen Anstieg von Antikörpern bei 18- bis 55-Jährigen zeigten. Die Prüfung entsprechender Studien mit dem Moderna-Impfstoff Spikevax sei noch im Gange.
Ein Risiko von entzündlichen Herzerkrankungen oder anderen sehr seltenen Nebenwirkungen nach Auffrischungsimpfungen sei derzeit noch nicht bekannt; dies werde sorgfältig beobachtet. Wie bei allen Arzneimitteln überwache die EMA weiterhin alle Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffe. Die Behörde wies zudem darauf hin, dass die Entscheidung, ob zusätzliche Impfdosen angeboten würden, bei den einzelnen EU-Mitgliedstaaten liege.
Weder die Aktie von BioNTech noch die von Moderna konnten allerdings von der Meldung profitieren. Beide Werte gingen erneut mit einem deutlichen Minus aus dem US-Handel. BioNTech verlor 2,3 Prozent auf 248,80 Dollar, Moderna gab 4,5 Prozent auf 325,84 Dollar nach. Dabei rutschte die Aktie von Moderna auch unter die 90-Tage-Linie. Bei beiden Werten rückt nun die 200-Tage-Linie als wichtige Unterstützung in den Fokus. DER AKTIONÄR bleibt dabei: Langfristig sind die Aussichten bei beiden Werten weiterhin bestens, die aktuelle Korrekturphase bietet spekulative Einstiegschancen.
(Mit Material von dpa-AFX)
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