Der Mainzer Impfstoffhersteller BioNTech wird seinen angepassten Covid-19-Impfstoff voraussichtlich im September auf den Markt bringen. Das kündigte das Unternehmen bei der Vorlage der Geschäftszahlen für das zweite Quartal am Montag in Mainz an.
Vorbehaltlich einer Zulassung solle dann die Auslieferung des Vakzins beginnen, das an die Corona-Variante XBB.1.5, eine Untervariante von Omikron, angepasst ist.
Wie beim US-Partner Pfizer macht sich das deutlich geringere Geschäft mit Covid-19-Impfstoffen auch in der Bilanz der Mainzer stark bemerkbar. So sank der Umsatz von BioNTech mit Corona-Impfstoffen im ersten Halbjahr auf 1,4 Milliarden Euro nach 9,57 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn brach von 5,37 Milliarden Euro auf 311,8 Millionen Euro ein.
Für das Ende Juni zu Ende gegangene zweite Quartal stand unter dem Strich sogar ein Verlust von 190,4 Millionen Euro, im Vorjahresquartal hatte BioNTech noch einen Gewinn von 1,67 Milliarden Euro erzielt. Die Quartalserlöse lagen bei 167,7 Millionen Euro nach 3,2 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Damit schnitt BioNTech noch etwas schwächer ab als bislang erwartet.
Für das Gesamtjahr bleibt BioNTech bei seiner Prognose und rechnet weiter mit Umsätzen mit Covid-19-Impfstoffen in Höhe von rund fünf Milliarden Euro. Das Unternehmen verwies darauf, dass nach Ende des zweiten Quartals noch mehrere Zahlungen eingegangen seien, darunter eine Ausgleichszahlung vom Partner Pfizer in Höhe von rund 1,06 Milliarden für den Anteil von BioNTech am Bruttogewinn für das erste Quartal 2023.
„Wir bringen unsere Onkologie-Pipeline in fortgeschrittenere Entwicklungsphasen, haben eine zulassungsrelevante Phase-3-Studie gestartet und bereiten weitere Studien mit Zulassungspotenzial in den kommenden Monaten vor“, sagte Prof. Dr. Ugur Sahin, CEO und Mitbegründer von BioNTech. Nähere Details gab es allerdings nicht.
Die Aktie von BioNTech rutschte in einer ersten Reaktion auf der Handelsplattform Tradegate gut zwei Prozent ins Minus auf 94,86 Euro. Anleger hatten sich mehr erhofft, insbesondere was News zur weiteren Pipeline angeht. Bei Investoren ist also weiterhin Geduld gefragt. Können die nächsten Daten aber überzeugen, dürfte die Aktie schnell wieder nach oben drehen können. Das Papier ist derzeit eine Halteposition. Ein Stopp bei 80,00 Euro sichert nach unten ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.