Beim Mainzer Impfstoffhersteller BioNTech verlagert sich der Fokus nach und nach wieder mehr in Richtung der Entwicklung von Therapien gegen Krebs. Bei der Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal an diesem Montagmittag dürfte besonders interessieren, ob und was es Neues gibt auf dem Weg hin zu individualisierten Krebstherapien auf mRNA-Basis.
In Sachen Covid-19-Impfstoff hatte BioNTech für den Herbst ein verbessertes Vakzin angekündigt. Die Nachfrage nach dem Impfstoff sank zuletzt, was auch den Umsatz von BioNTech deutlich drückte. Im ersten Quartal dieses Jahres lagen die Erlöse bei 1,27 Milliarden Euro nach 6,37 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn schrumpfte von knapp 3,7 Milliarden auf etwa 502 Millionen Euro, was aber auch in den Erwartungen des Managements gelegen hatte.
Für abgelaufene zweite Quartal erwarten Analysten einen Umsatz von 608 Millionen Euro und einen Verlust je Aktie in Höhe von 61 Cent.
Anfang Mai hatte der Vorstand die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt, Erlöse von rund fünf Milliarden Euro mit Covid-19-Impfstoff erzielen zu wollen. BioNTech spricht von einer Art Übergangsjahr, aktuell läuft etwa der Aufbau einer Vertriebsorganisation für Onkologie-Produkte.
Der US-Konkurrent Moderna hat am vergangenen Donnerstag seine Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis je Aktie konnte das Unternehmen die Prognosen übertreffen. Positiv aufgenommen wurde zudem die Erhöhung der Jahresprognose für seine Covid-Impfstoffe.
Die Aktie von BioNTech läuft derzeit auf niedrigem Niveau seitwärts. Anleger warten hier auf neue Impulse von der Pipeline-Seite. Man darf gespannt sein, ob BioNTech im Zuge der Zahlenveröffentlichung auch Details dazu bekannt gibt. Im Vergleich der beiden mRNA-Player sieht DER AKTIONÄR weiterhin BioNTech im Vorteil. Die starke Onkologie-Pipeline sowie die moderate Bewertung machen BioNTech weiterhin zum Favoriten. Anleger müssen allerdings weiter Geduld mitrbringen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.