DER AKTIONÄR – Unsere App
Das US-Biotech-Unternehmen Moderna hat am Donnerstag nur gemischte Daten zu seinem Grippeimpfstoff-Kandidaten mRNA-1010 vorgelegt. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Ergebnise geben nun Anlass zum Zweifel, dass Moderna seinen Plan, noch in diesesm Jahr die US-Zulassung zu beantragen, einhalten kann.
In einer Studie mit über 6.000 Erwachsenen ab 18 Jahren erzeugte die mRNA-1010-Grippeimpfung von Moderna eine Immunantwort gegen Influenza A. Das ist der häufigste Grippe-Typ. Hier war der Moderna Impfstoff mindestes so gut wie ein bereits am Markt etablierter Impfstoff. Gegen Influenza B konnte die Impfung von Moderna aber nicht beweisen, dass sie dem bestehenden Impfstoff gleichwertig war.
„Wir haben zwar keine Nichtunterlegenheit für die Influenza-B-Stämme erreicht, die bei jüngeren Bevölkerungsgruppen häufiger vorkommen, aber wir haben den Impfstoff bereits aktualisiert“, sagte Stephen Hoge, Präsident von Moderna, in einer Erklärung. Das könnte die Immunantworten verbessern, fügte Hoge hinzu.
Aber auch auf der Nebenwirkungsseite konnte der Moderna-Impfstoff nicht vollends überzeugen. Zwar traten überwiegend nur leichte Nebenwirkungen wie Schmerzen und Schwellungen an der Injektionsstelle sowie Kopfschmerzen und Müdigkeit auf. Diese traten aber bei 70 Prozent derjenigen, die die Impfung von Moderna erhalten haben, auf. Beim herkömmlichen Grippeimpfstoff waren solche Nebenwirkungen nur bei 48 Prozent der Probanten zu beobachten.
Moderna, dessen bislang einziges vermarktetes Produkt die Covid-19-Impfung ist, setzt große Hoffnungen in seinen Grippeimpfstoff und will mit neuen mRNA-Impfstoffen große Teile des Respiratory Syncytial Virus (RSV) und der Märkte für saisonale Grippe erobern.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für Moderna mit einem Kursziel von 302 Dollar belassen. Die Phase-3-Daten seien gemischt ausgefallen und es gebe nun Fragen bezüglich des weiteren Zulassungsprozederes, schrieb Analystin Salveen Richter in einer am Freitag vorliegenden Studie.
Die Aktie von Moderna notiert derzeit in jedem Fall deutlich im Minus. Auf Tradegate verliert das Papier 5,6 Prozent. Ende des laufenden Quartals sollen weitere Ergebnisse vorliegen. Diese werden nun mit Spannung erwartet. Die Aktie ist derzeit eine Halteposition. Sowohl für Moderna als auch für den deutschen Konkurrenten BioNTech ist es von enormer Bedeutung Erfolge bei der weiteren Pipeline verzeichnen zu können. Auch bei BioNTech stehen in den kommenden Wochen und Monaten einige Daten zur Veröffentlichung an. Kann BioNTech hier überzeugen, dürfte die Aktie wieder ordentlich Fahrt aufnehmen können. Langfristig sind bei dem Unternehmen insbesondere Erfolge im Bereich der Onkologie-Pipeline von entscheidender Bedeutung.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von BioNTech befinden sich im AKTIONÄR-Depot.
