Das in Mainz ansässige Unternehmen BioNTech und der US-Pharmakonzern Pfizer wollen noch diesen Monat bei der Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung für den Impfstoff beantragen. Der Unternehmenschef Ugur Sahin erkärte jüngst im Interview mit dem britischen Fernsehsender BBC, dass er mit einer Rückkehr zur Normalität im Winter 2021 rechne. Dafür sei es aber absolut essentiell, eine hohe Impfquote gegen das Coronavirus vor dem Herbst zu erreichen. Er zeigte sich optimistisch, dass dies gelingen könne.
BioNTech und Pfizer hatten jüngst mitgeteilt, dass ihr Impfstoff nach ersten Erkenntnissen einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor einer Coronavirus-Infektion biete. Sie wollen in diesem Jahr 50 Millionen und 2021 rund 1,3 Milliarden Impfdosen zur Verfügung stellen – weltweit. Der Impfstoff muss besonders gekühlt und pro Person zweimal verabreicht werden, um seine Wirksamkeit zu entfalten.
Mit Blick auf die erwarteten Notfallzulassungen will die US-Regierung bereits im Dezember rund 20 Millionen der 330 Millionen Menschen im Lande impfen lassen. Im Januar und den Folgemonaten sollten dann jeweils etwa 25 bis 30 Millionen geimpft werden, sagte der für das Impfprogramm zuständige Regierungsvertreter Moncef Slaoui bei dem jüngsten gemeinsamen Auftritt mit Trump im Rosengarten. Sobald weitere Impfstoffe zugelassen seien, könne die Zahl noch deutlich erhöht werden. Laut Slaoui, der lange in der Pharmaindustrie gearbeitet hat, könnte neben dem Impfstoff von Pfizer und BioNTech auch ein weiteres Präparat eine Notfallzulassung der FDA bekommen. Das großangelegte Impfprojekt der US-Regierung trägt den Namen Operation Warp Speed.
Nach der jüngsten Korrektur nimmt die Aktie von BioNTech derzeit wieder Fahrt auf. Gelingt tatsächlich denmnächst die Zulassung, dürfte das Papier erneut zulegen. Anleger lassen die Gewinne der Restposition weiter laufen – seit der Empfehlung des AKTIONÄR vor gut einem Jahr bei 11,70 Euro belaufen sich diese mittlerweile immerhin auf fast 700 Prozent.
(Mit Material von dpa-AFX)