Der US-Pharmakonzern Biogen hat im vierten Quartal besser abgeschnitten als gedacht. Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich um vier Prozent auf 3,67 Milliarden Dollar (3,33 Milliarden Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag in Cambridge (US-Bundesstaat Massachusetts) mitteilte. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie lag mit einem Plus von 19 Prozent auf 8,34 Dollar ebenfalls über den Analystenschätzungen. Unter dem Strich zog der Gewinn um 52 Prozent auf 1,44 Milliarden Dollar noch deutlich stärker an, weil im Vorjahr höhere Kosten für Zukäufe zu schultern waren. Die Aktie legte vorbörslich um 2,5 Prozent zu.
Den Großteil des Umsatzes erzielt Biogen mit Medikamenten gegen die Muskelkrankheit Multiple Sklerose. Stärker wachsen allerdings die noch kleineren Bereiche mit biopharmazeutischen Nachahmermedikamenten (Biosimilars) und das Medikament Spinraza gegen spinale Muskelatrophie. Große Hoffnungen setzt das Management in den Alzheimer-Wirkstoff Aducanumab, für den das Unternehmen bald Anträge einreichen will.
Im laufenden Jahr erwartet der Vorstand um Michel Vounatsos einen Umsatzrückgang auf 14 bis 14,3 Milliarden Dollar nach 14,4 Milliarden 2019. Experten hatten allerdings noch weniger auf dem Zettel. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll zwischen 31,50 und 33,50 Dollar liegen und damit unter dem Vorjahreswert von 33,57 Dollar.
DER AKTIONÄR hatte mutigen Anlegern zuletzt empfohlen, mit einer Mini-Position auf eine Alzheimer-Zulassung zu spekulieren. An dieser Einschätzung hat sich nach wie vor nichts geändert. Käme hier der positive Bescheid, wäre dies ein absoluter Paukenschlag. Dass nun schon einmal die Quartalszahlen positiv ausgefallen sind, dürfte die Anleger freuen. Biogen muss allerdings in Zukunft weiter Gas geben und möglicherweise auch versuchen, auf der Übernahmeseite attraktive Targets zu finden.
(Mit Material von dpa-AFX)