Eine negative Studie der Investmentbank HSBC setzt dem Baudienstleister Bilfinger zu. Trotz des starken Marktumfelds rutschte die Aktie am Vormittag deutlich ins Minus. Nach dem Absturz des Papiers im vergangenen Jahr war die Hoffnung auf eine Trendwende zuletzt wieder gestiegen.
In seiner aktuellen Studie stuft HSBC-Analyst Tobias Loskamp das Papier des Baudienstleisters auf „Underweight“ ab und senkt das Kursziel von 55 Euro auf 46 Euro. Selbst die vorsichtig optimistischen Ziele des Unternehmens für das Jahr 2015 erscheinen dem Analysten noch zu hoch gesteckt. Anstelle des von Bilfinger anvisierten leichten Anstiegs des bereinigten operativen Ergebnisses (EBITA) rechnet Loskamp mit einem Rückgang um fünf Prozent. Sorgen bereite ihm außerdem die schwache Bilanz, die Zukäufe erschwere.
Schwache Zahlen, hohe Dividende
Nach einem mehr als enttäuschenden Jahr 2014 hatte Bilfinger zur Monatsmitte schwache Zahlen präsentiert und war erstmals seit 1998 wieder in die Verlustzone geraten. Mit einer vergleichsweise hohen Dividende konnten die Aktionäre aber bislang bei Laune gehalten werden. Charttechnisch schien sich nach dem tiefen Sturz der lange erwartete Boden zu bilden, auch ein Schließen des Gaps im Bereich zwischen 55 Euro und 58 Euro war zuletzt im Bereich des Möglichen. Dieser positiven Kursbewegung hat derAnalystenkommentar vorerst einen Dämpfer verpasst.
Finger weg!
Da das Mannheimer Unternehmen wesentliche Umsätze mit Kunden aus der Energie-, Öl- und Gas-Branche erzielt, bleibt die Entwicklung des Ölpreises einer der größten Unsicherheitsfaktoren. Inwieweit die Neubesetzung der Konzernspitze, das laufende Sparprogramm und der geplante Verkauf der Offshore- und Hafenbau-Sparte für positive Kursimpulse sorgen können, bleibt abzuwarten. DER AKTIONÄR rät derzeit von einem Einstieg bei Bilfinger ab.
(Mit Material von dpa-AFX)