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22.06.2015 ‧ Maximilian Steppan

Bilfinger: Das raten die Analysten!

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Stark gefallene Titel ziehen immer wieder Anleger an, die das verbilligte Kursniveau als Einstiegschance sehen. Dieses Szenario gilt auch für die Bilfinger-Aktie. Denn der MDAX-Konzern hat am vergangenen Donnerstag bekannt gegeben, dass das Unternehmen durch weitere Abschreibungen im ersten Halbjahr ein tiefrotes Ergebnis ausweisen wird. Das im MDax notierte Papier war daraufhin um über 14 Prozent auf ein 6-Jahrestief eingebrochen. Wie dieAnalysten das Papier jetzt einstufen, zeigt DER AKTIONÄR auf.

Das Düsseldorfer Bankhaus Lampe hat das Kursziel für Bilfinger von 46 auf 30 Euro gekappt und die Einstufung auf "Verkaufen" belassen. Der Baudienstleister befinde sich immer noch im Krisenmodus, schrieb Analyst Marc Gabriel in einer Studie. Verluste, Abschreibungen und Umstrukturierungen prägten das Bild. Gabriel rät Anlegern, sich vorerst von der Aktie fernzuhalten.

Die britische Investmentbank HSBC hat die Aktie von Bilfinger nach erneuter Gewinnwarnung und angekündigtem Verkauf des Kraftwerksgeschäfts von "Reduce" auf "Hold" hochgestuft, das Kursziel aber von 37 auf 32 Euro gesenkt. Analyst Tobias Loskamp begründete das neue Votum in einer Studie vom Freitag mit der bereits deutlichen Kurskorrektur. Er kürzte seine Gewinnschätzungen je Aktie für 2016 und 2017 um 28 beziehungsweise 25 Prozent. Damit reflektiere er die angepeilten Verkäufe von Vermögensbeständen und das daraus resultierende begrenzte Gewinnerholungspotenzial beim Mannheimer Baudienstleisters.

Weitere Abstufungen drohen

Insgesamt beschäftigen sich 20 Experten mit dem MDAX-Titel. Zwei Kaufempfehlungen stehen zehn Halte- und acht Verkaufsratings gegenüber. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit 39,20 Euro noch über dem aktuellen Kursniveau, da einige Analysten ihr Kursziel noch nicht überarbeitet haben.

Mit der Gregor Kuglitsch von der Schweizer Großbank UBS hat ein weiterer Experte sein Kursziel überarbeitet. Kuglitsch senkte den fairen Wert für Bilfinger mit Blick auf den geplanten Kraftwerkssparten-Verkauf von 41 auf 32 Euro, aber beließ die Einstufung auf "Neutral". Mit der Trennung von der Sparte Power werde der Bau- und Dienstleistungskonzern zwar einen seiner problematischsten Bereiche los, andererseits falle damit aber auch Erholungspotenzial für die Ergebnisse weg, so der Analyst in einer Studie vom Montag. Zudem habe Bilfinger weiter mit Herausforderungen, etwa im Bereich Öl- und Gas, zu kämpfen. Auch nach den hohen Kursverlusten der vergangenen Monate reiche das Potenzial nicht für einen bessere Einstufung aus.

Finger weg
Aus Sicht des AKTIONÄR drängt sich trotz des verbilligten Kursniveaus kein Einstieg auf. Denn es wird einige Zeit dauern, bis der neue Vorstandsvorsitzende Per Utnegaard den Konzern umgebaut hat.
(mit Material von dpa-AFX)

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