Charlie Munger, seit Jahrzehnten Warren Buffetts rechte Hand bei Berkshire Hathaway, blickt pessimistisch nach vorne. „Ich glaube, es wird noch viele Probleme geben“, so der 96-Jährige auf der Jahreshauptversammlung des Daily Journals in Los Angeles. Der Grund: „Es gibt einfach zu viele elende Exzesse.“
Einen Exzess sieht Munger in China: „Die Chinesen lieben es, mit Aktien zu zocken. Das ist wirklich dumm. Man kann sich kaum etwas Dümmeres vorstellen als die Art und Weise, wie die Chinesen mit Aktien umgehen.“
Systematisch für die Exzesse sei, wenn Investmentbanker vom EBITDA sprechen. „EBITDA ist lächerlich“, ärgert sich Munger. „Es ist unehrlich. Wenn Sie über ein bereinigtes EBITDA sprechen, kündigen Sie fast an, dass Sie ein Spinner sind.“
Munger weiter: „Für mich ist das EBITDA nichts anderes als ein Bullshit-Gewinn.“
Jedem sollte laut Munger klar sein, dass die Rekordfahrt an den Börsen irgendwann zu Ende geht. „Ich rate jedem Investor, sich auf härtere Zeiten vorzubereiten."
Munger und Warren Buffett waren in den vergangenen Jahrzehnten einige Male skeptisch für Wirtschaft und Börse. Auch wenn sie nicht immer richtig lagen, haben sie eine unfassbare langfristige Performance von 130.000 Prozent in 40 Jahren erreicht. DER AKTIONÄR glaubt weiter an die beiden Genies und sieht in der Aktie von Berkshire Hathaway nach wie vor ein Basisinvestment.