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Bayer: Wichtiges Diabetes-Medikament bald auch für jüngere Patienten?

Bayer: Wichtiges Diabetes-Medikament bald auch für jüngere Patienten?
Foto: IMAGO
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Martin Mrowka 15.11.2021 Martin Mrowka

Vor vier Monaten hat Bayer von der US-Gesundheitsbehörde FDA grünes Licht für sein wichtiges Nierenmedikament Kerendia (Finerenon) erhalten. Nun erweitert der Pharmakonzern sein klinisches Entwicklungsprogramm für Finerenon mit einer Phase-3-Studie bei Kindern und Jugendlichen mit chronischer Nierenerkrankung. An der Börse will die Meldung indes noch nicht richtig fruchten.

Bei Kindern und Jugendlichen mit chronischer Nierenerkrankung (CKD) ist der ungedeckte Bedarf an neuen Behandlungsoptionen ebenso wie bei Erwachsenen hoch, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verzögern und die Nierenfunktion zu erhalten. Bayer gab heute die Initiierung der Phase-III-Studie FIONA bekannt. Diese solle die Wirkung von Finerenon bei pädiatrischen Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz und stark erhöhter Proteinausscheidung im Urin untersuchen. Franz Schaefer, Professor für Pädiatrie am Universitätsklinikum Heidelberg erläutert: "Im Erfolgsfall könnten die Erkenntnisse aus dieser Studie von großer Bedeutung für Kinder mit chronischer Nierenerkrankung und ihre Familien sein."

Das Medikament Kerendia wurde im Juli von der FDA freigegeben und hatte Bayer den operativen Gewinn im dritten Quartals ein wenig verhagelt (DER AKTIONÄR berichtete). Der Umsatz im Pharmageschäft wuchs jedoch, auch dank der weiterhin hohen Nachfrage nach dem Blutgerinnungshemmer Xarelto und dem Augenmedikament Eylea. Auch das Geschäft mit dem Krebsmedikament Nubeqa, das aktuell im US-amerikanischen Markt eingeführt wird, wuchs deutlich.

Die mögliche Ausweitung des Wirkstoffs Finerenon gegen Nierenversagen von Diabetes-Patienten auf die jüngere Zielgruppe ist eine positive Meldung für Bayer. Denn weltweit leben mehr als 160 Millionen Patienten laut Bayer mit einer chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes.

"Der medizinische Handlungsbedarf ist hoch", mahnte Michael Devoy, Leiter Medical Affairs & Pharmacovigilance der Division Pharma der Bayer AG bereits im Januar. Fast 40 Prozent der Menschen in den USA mit Typ-2-Diabetes entwickeln eine chronische Nierenerkrankung. Die Erkrankung entwickele sich oft unbemerkt. Finerenon biete eine mögliche neue Strategie, um weitere Endorgan-Schäden zu verhindern und das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse zu reduzieren.

Die Freude der Bayer-Aktionäre hält sich am Montag-Vormittag jedoch in Grenzen. Im freundlichen DAX-Umfeld gibt die Bayer-Aktie leicht nach.
Bayer (WKN: BAY001)

Die mögliche Ausweitung des Einsatzes des Nierenmedikaments Finereron auf eine jüngere Zielgruppe ist mittelfristig positiv zu werten. Nach gut zehn Prozent Plus seit Mitte September hat die Bayer-Aktie jedoch eine kleine Verschnaufpause verdient. Kurzfristig sorgt das Scheitern an der 200-Tage-Linie auch für eine technisch bedingte Kursschwäche. Zudem sind auch die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten von Bayer noch nicht gänzlich vom Tisch. Anleger bleiben weiter an der Seitenlinie.

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