Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer legt am morgigen Dienstag seine Zahlen für das dritte Quartal vor. Nach einem guten ersten Halbjahr hatte Bayer die Jahresziele im Sommer angehoben. Für 2022 steht seither auf Basis der Wechselkurse vom 30. Juni ein Umsatz von insgesamt 50 bis 51 Milliarden Euro im Plan.
Davon sollen 26 bis 27 Prozent als bereinigtes operatives Ergebnis hängen bleiben. Damit kalkuliert Bayer mit etwa 13 Milliarden Euro bereinigtem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda). Bayer profitiert auch stark von der Entwicklung der Wechselkurse, also etwa vom schwächeren Euro und einem etwas erholten brasilianischen Real.
Bereinigt um solche Wechselkurseffekte erwartet Bayer 2022 einen Umsatz von 47 bis 48 Milliarden Euro. Dies entspreche einem Plus von etwa acht Prozent. Als bereinigtes operativen Ergebnis sollen auf dieser Basis rund 12,5 Milliarden Euro hängen bleiben.
Im Durchschnitt rechnen Analysten laut von Bayer zur Verfügung gestellter Daten für das dritte Quartal mit einem Umsatz von fast elf Milliarden Euro, nach 9,8 Milliarden vor einem Jahr. Das bereinigte operative Ergebnis dürfte um gut zehn Prozent auf 2,3 Milliarden Euro gestiegen sein.
Mit Blick auf 2022 erwarten die Experten im Durchschnitt ein Umsatzplus von 14,5 Prozent auf 50,5 Milliarden Euro. Der bereinigte operative Gewinn dürfte demnach um mehr als ein Fünftel auf 13,5 Milliarden Euro zulegen.
Analyst Richard Vosser von der Bank JPMorgan rechnet mit einem "soliden Quartal und einer Erhöhung der Unternehmensprognose für das nominale Wachstum." So dürfte Bayer wegen des fortgesetzten Rückenwinds von der Währungsseite mit einem Jahresumsatz von 50,5 bis 51,5 Milliarden Euro kalkulieren, bei einer unveränderten Margenprognose würde sich so ein bereinigtes operatives Ergebnis von 13,5 Milliarden Euro ergeben. An den um Wechselkurseffekte bereinigten Zielen dürften die Leverkusener aber festhalten.
Die Bayer-Aktie hat sich zuletzt von ihren Tiefs von Anfang Oktober bei 46,70 Euro lösen können. Im Vorfeld der Zahlen notiert das Papier am heutigen Montag gut ein Prozent im Plus bei 54,44 Euro. Aus charttechnischer Sicht wäre der Sprung über die 200-Tage-Linie ein wichtiges charttechnisches Signal. Übergeordnet bleiben weiterhin die PCB- und Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA ein großer Belastungsfaktor für die Aktie.
(Mit Material von dpa-AFX)