Die Bayer-Aktie startet mit einem Verlust von 4,8 Prozent auf 30,76 Euro in die Woche und ist damit schwächster Wert im DAX. Grund sind die 2,2 Milliarden Dollar Schadensersatz, zu denen der Leverkusener Konzern in den USA verurteilt worden ist. Die Aktie notiert mittlerweile unterhalb des Finanzkrisen-Niveaus.
Die 2,2 Milliarden Dollar sind bisher die höchste Schadenersatz-Zahlung in Prozessen um glyphosathaltige Unkrautvernichter. Der an Krebs erkrankte Kläger in Philadelphia nutzte das Mittel Roundup als Landschaftsbauer und auch privat. Bayer will in Berufung gehen. Das Urteil stehe im Widerspruch zu wissenschaftlichen Erkenntnissen und Bewertungen der Behörden, so der Konzern.
„Wir sind überzeugt, dass wir in der Berufung starke Argumente haben, um dieses Urteil aufzuheben oder zumindest den verfassungswidrig überhöhten Schadenersatz zu reduzieren", hieß es in der Bayer-Stellungnahme. Auch bei bisher verlorenen Prozessen sei der Schadenersatz insgesamt um mehr als 90 Prozent reduziert worden.
Bayer verweist darauf, dass der Konzern sich in zehn der jüngsten 16 Fälle vor Gericht durchgesetzt habe.
Die Zeit, in der bei Bayer alles Negative im Kurs eingepreist ist, ist offensichtlich noch nicht gekommen. Der Titel notiert derzeit so tief wie zuletzt 2006, heißt: Die Börse bewertet die aktuelle Situation kritischer als die Lage in der Krise Finanzkrise und während der Corona-Panik im Februar/März 2020. Rutscht Bayer unter die 30-Euro-Marke, könnte der Titel bis in den Bereich 23/24 Euro weiter durchgereicht werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.
(Mit Material von dpa-AFX)