Die Aktie von Bayer avanciert allmählich zum Analystenliebling. Nahezu täglich rät ein Experte nach dem nächsten zum Kauf. Am Mittwoch ist es die US-Bank Morgan Stanley, die den Daumen für Bayer hebt. JPMorgan stuft die Aktie in einer aktuellen Studie zwar nur mit "Neutral" ein, das Kurspotenzial ist für Analyst Richard Vosser dennoch beträchtlich.
80 Prozent Potenzial?
JPMorgan hat die Einstufung für Bayer nach einer Telefonkonferenz mit Vorstandschef Werner Baumann auf "Neutral" mit einem Kursziel von 77 Euro belassen. Die Jahreszahlen des Pharma- und Agrarchemiekonzerns dürften von sinkenden Kosten gestützt werden, schrieb Analyst Richard Vosser in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Im Jahr 2021 dürften aber ein zunehmender Wettbewerb und sich normalisierende Ausgaben für das operative Geschäft die Gewinnentwicklung belasten. Trotz des "Neutral"-Ratings impliziert das Kursziel ein Upside-Potenzial von satten 80 Prozent.
Kursziel gesenkt, aber...
Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat das Kursziel für Bayer von 82 auf 68 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Overweight" belassen. Er habe seine Schätzungen an die überraschend vorsichtigen Aussagen des Konzerns zum Agrarchemiegeschäft im kommenden Jahr angepasst, schrieb Analyst James Quigley in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Der neue Ausblick auf das laufende Jahr könnte zu einem zweiprozentigen Rückgang der Konsensschätzung für das bereinigte Ergebnis je Aktie (Core EPS) führen.
DER AKTIONÄR kann den zuletzt durchweg positiven Analystentenor nicht teilen. Bayer ringt in den USA nach wie vor mit der Causa Glyphosat, hinzu kommen die schwachen Aussagen im Hinblick auf das kommende Geschäftsjahr. Charttechnisch gibt der Wert auch kein gutes Bild ab – am Mittwoch rutscht die Bayer-Aktie auf ein neues Mehrjahrestief ab. Anleger sollten den DAX-Titel weiter meiden.
(Mit Material von dpa-AFX)