Helle Aufregung in Frankfurt: Um 10 Uhr schießt der DAX deutlich nach oben, zeitweise auf 11.850 Punkte. Der Grund: Bayer will angeblich einen Roundup-Vergleich schließen und dafür zwischen sechs und acht Milliarden Dollar in die Hand nehmen. Das ist deutlich weniger als befürchtet. Die Aktie notiert zeitweise bei 70 Euro. Ist das der Befreiungsschlag?
Wie Bloomberg berichtet, will Bayer zwischen 6 und 8 Milliarden Dollar für die Beilegung von mehr als 18.000 US-amerikanischen Klagen zahlen. Der Nachrichtendienst beruft sich auf mit den Verhandlungen vertrauten Personen.
Dem Bericht zufolge würden die Anwälte der Kläger mehr als 10 Milliarden Dollar fordern, um ihre Ansprüche fallen zu lassen. Ein Knackpunkt bei den Verhandlungen sei, wie Verbraucher zu entschädigen sind, bei denen noch keine Krankheit diagnostiziert wurde.
Bayer-Sprecher Tino Andresen lehnte eine Stellungnahme zu den Vergleichsgesprächen ab.
Carl Tobias, Rechtsprofessor an der Universität Richmond, zu dem Fall: "Wenn sie nach drei Niederlagen (vor Gericht, Anm. d. Red.) in Folge für weniger als 10 Milliarden Dollar davonkommen können, wäre das für Bayer ein Riesen-Deal."
Die Nachricht ist für alle Bayer-Aktionäre eine Genugtuung. Doch noch fehlt die Bestätigung, sodass man etwas Vorsicht walten lassen sollte. DER AKTIONÄR wird sich in seiner nächsten Ausgabe ausführlich zu Bayer äußern.