Die Leverkusener haben mit den Zahlen zum dritten Quartal für eine herbe Enttäuschung gesorgt. Daher rangierte die Bayer-Aktie im freundlichen Marktumfeld vor der Wahl abgeschlagen am DAX-Ende. Dennoch bleibt das Gros der Analysten optimistisch für den Wert gestimmt und sieht teils ordentliches Kurspotenzial.
Die DZ Bank hat den fairen für die Aktie von Bayer nach Zahlen von 63 auf 59 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Kaufen" belassen. Das CropScience-Saatgutgeschäft stehe in den USA derzeit unter Druck, doch sollten die Probleme dort bis Ende 2021 behoben sein, schrieb Analyst Peter Spengler in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Auf der Bayer-Aktie laste zudem, dass die Vergleichsverhandlungen über anhängige und zukünftige Glyphosat-Klagen in den USA noch nicht endgültig abgeschlossen seien. Das Pharma- und das Consumer-Health-Geschäft liefen zurzeit gut. Die Aktie sei signifikant unterbewertet.
Auch die NordLB hat das Kursziel für Bayer nach Zahlen von 60 auf 56 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Kaufen" belassen. "Ausgerechnet der Bereich Crop Science, in dem sich Bayer durch die Milliarden-Übernahme von Monsanto massiv verstärkt hatte, sorgte im dritten Quartal für hohe Wertberichtigungen und einen Konzernverlust", schrieb Analyst Thorsten Strauß in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Die langfristigen Wachstumsaussichten für das Agrargeschäft aber seien intakt. Voraussetzung für eine Kurserholung sei derweil ein zeitnaher und endgültiger Abschluss des Glyphosat-Rechtskomplexes.
Trotz der Kurszielreduzierungen trauen die Analysten der Bayer-Aktie unverändert ein hohes Kurspotenzial zu. Sicherlich ist der DAX-Konzern mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 7 günstig zu haben. Doch die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten und die schwächelnde Division Crop Science drücken auf die Kaufstimmung der Anleger. Aktie weiter meiden!
(Mit Material von dpa-AFX)