Am Dienstag (03. November) wird Bayer die Zahlen zum dritten Quartal vorlegen, einen Tag davor streicht die Commerzbank das Kursziel für die DAX-Aktie zusammen. DER AKTIONÄR zeigt auf, was die Analysten von dem Leverkusener Unternehmen erwarten – einmal mehr dürften auch die jüngsten Entwicklungen rund um die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA im Fokus stehen.
Die Schätzungen
Analysten rechnen im dritten Quartal mit einem Umsatz von 9,24 Milliarden Euro nach 9,83 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Das EBITDA soll sich auf 2,06 Milliarden Euro belaufen (2,29 Milliarden Euro im dritten Quartal 2019). Beim bereinigten Ergebnis je Aktie stellen Analysten einen Gewinn von 1,01 Euro in Aussicht.
Neben der operativen Entwicklung dürften Anleger erneut Aussagen und Entwicklungen rund um die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten mit Argusaugen verfolgen. Im Rahmen des Halbjahresberichts hieß es: "Bis zum 24. Juli 2020 wurden Monsanto, einer Tochtergesellschaft von Bayer, in den USA Klagen von etwa 56.200 Klägern zugestellt." Am Dienstag sollte Bayer diese Zahl aktualisieren – das Unternehmen arbeitet seit längerem mit Mediator Kenneth "Ken" Feinberg an einem Vergleich zur Beilegung der Rechtsstreitigkeiten.
Vor den Zahlen hat die Commerzbank die Aktie noch einmal genauer unter die Lupe genommen. Analyst Daniel Wendorff kappte das Kursziel um acht auf 52 Euro. Die Einstufung lautet "Hold". Dieser Zielkurs impliziert trotzdem ein Kurspotenzial von knapp 30 Prozent.
Die ungelöste Glyphosat-Problematik und maue Aussagen im Hinblick auf das kommende Jahr haben die Bayer-Aktie auf ein neues Mehrjahrestief einbrechen lassen. Anleger sollten auch vor den Zahlen, die kurzfristig positive Impulse liefern könnten, die Finger von dem DAX-Wert lassen.